25Manna-Team_2011
Berichte

Erstes österr. Team bei der 25Manna-Staffel – ein Eintrag in die Vereinsgeschichte

25Manna-Team_2011

25manna: Das Vereinsevent in Skandinavien: 365 startende Vereine mit je 25 Läufern, macht 9125 Läufer – ein kleines Heerlager im Wald, mit Allem was dazugehört. Ein beeindruckendes Erlebnis bei schon fast winterlichen Temperaturen in den schwedischen Wäldern. Und wir mittendrin,  als einziger nicht skandinavischer Verein,  dem abseits dieses Erlebnisses nur ein zählbares Ergebnis verwehrt geblieben ist.

Ein Bericht von Josef Zapletal

 

Von  Ferri und Lolli ausgeheckt wurde aus einer kleinen Gruppe Unentwegter dann doch eine Delegation von 23 Läufern, die sich Donnerstags Abend und Freitags Morgen fröstelnd am Stockholmer Flughafen zusammenfand.  Nach einer längeren Schönwetterperiode war die erste Regenfront durchgezogen und es wechselte in den 3 Tagen Wolken und Sonne bei -1 bis 10 Grad Celsius.

Am Freitag fuhr unser kleiner Konvoi vorbei an Stockholm in das 30 km entfernte Södertälje, zu einem Trainingsgelände am See.  Viele Steine, kleine Sümpfe und viel unübersichtlicher Wald, der in den „schwedisch“ gezeichneten Karten meist weiß gezeichnet war, stimmte uns gut ein für das große Ereignis.  Ein durchziehender Regenguss trieb dann auch die letzten Läufer aus dem Wald und wir bezogen das Hotel im Zentrum von Södertälje.  Am späten Nachmittag begrüßte uns Stockholm schon wieder mit Sonne, die aber die niedrigen Temperaturen und den Wind nicht ausgleichen konnte.  Umso stimmungsvoller war die Beleuchtung der engen Gassen der Altstadt. Im „Kulturhuset“  wärmten wir uns auf und feierten den ersten Geburtstag des jüngsten anwesenden Vereinsmitgliedes – von Elise – mit verhaltenem Gesang.

Am Samstag ging es schon um 9 Uhr los. 356 Läufer rasen, wie von der Hummel gestochen, in den Wald, und kommen nach 35 Minuten als schier endlose Kette an Läufern, im langen Zieleinlauf bejubelt und angefeuert, wieder aus dem Wald. Thomas Radon kommt als 281 Läufer  von der Elitestrecke „im guten Mittelfeld“  mit 11 min Rückstand auf die Führenden zurück. Damit ist der Lauf in vollem Gang und wird sich 7 weitere Stunden in der Abfolge – Zielposten stempeln – Karte abwerfen – unter der Zugangsbrücke zu der 70 m langen Kartenwand laufen – die nächste Karte abreißen und über die Wand dem nächsten Läufer  übergeben  – durch das Gewühl der Starter aus der Startarena hinausfinden und den Startposten finden, fortsetzen.  Der Wald  mit wenig kleinen Hügeln  war gut und schnell belaufbar  und nie leer. Mindestens 4 SI Stationen pro Posten sorgten für ein staufreies Weiterkommen.  Wir hatten uns in der Mannschaftsbesprechung  als oberstes Ziel gesetzt in die Wertung zu kommen und gerechnet dass wir  mit ca. 20 min je Läufer vielleicht unter die besten 250 Mannschaften kommen könnten.  Ferri übernahm und übergab als schon 222ter an eine Vierergruppe aus Katja, Anika, Denise und Vera. In weiterer Folge liefen diese je vier LäuferInnen auf gegabelten Strecken gleichzeitig und übergaben an einen Läufer der Folgegruppe, wobei der erste Läufer  an den nominell schwächsten der Folgegruppe übergab, um am Ende dieser Phase an den 23. Läufer möglichst gleichzeitig übergeben zu können.  Jasmina, Jürgen, Erik und Dominik übernahmen schon als 200. Und übergaben an Lolli, Roland, Joachim  und Ernst  Bosina.  Weiter ging es mit Dirk, Ernst Bonek, Josef und Günther, die mit geringen Zeitabständen übergaben. Dadurch lief die letzte Gruppe mit Ferri , Thomas, Felix und Conny  zeitnahe und übergaben zunächst 3 leere Karten an Jannis Bonek, bis er die 4 Karte mit seinen Posten bekam. Die Familie Bonek führte das Vorhaben dann zu Ende indem Peter Bonek übernahm und an Claudia als Schlussläuferin übergab, die nach 7 Stunden, 8 Minuten und 31 Sekunden angefeuert von der Wiener Delegation mit fast genau 2 Stunden Rückstand auf die Gewinner aus Finnland ins Ziel einlief.  Das war die 191 beste Zeit aller ins Ziel gelaufenen Teams und hätte der 148. Platz im Klassement sein können, wenn da nicht eine Fehlstempelung gewesen wäre und  damit das erste und vorrangigste Ziel  – ins Klassement zu kommen – nicht erreicht wurde. So blieb dem Team der olympische Gedanke und die Erfahrung , dass wir alle eine bessere Leistung geboten haben, als wir uns im Vorfeld selbst zugetraut hatten. Dabei  ist hervorzuheben, dass die Kinder bzw. Jugendlichen die geringsten Zeitverlust zu verzeichnen hatten und am meisten Plätze gutgemacht haben. Dem Fehlstempler bleibt der Trost, dass er taxfrei in die ungeschriebene Vereinsgeschichte eingegangen ist, denn noch in vielen Jahren wird man sich weniger an die Details, aber immer an seinen Namen erinnern.

Epilog:

Am Folgetag stand noch ein  Mitteldistanz- Lauf auf derselben Karte auf dem Programm, der morgens mit dem Anmarsch bei frostigen 3 Grad begann. Hier zeigte sich die ungeheure Leistungsdichte und die Popularität des OL in Skandinavien. Bei immer noch ca. 4200 Teilnehmern und 80 – 180 Teilnehmern je Altersklasse gelang es nur wenigen von uns sich bei diesem Schwedischen Heimspiel in der vorderen Hälfte des Klassements wiederzufinden.  Wieder war es mit Jasmina (8.), Erik (11.), Jannis  (14.) und Jörgen (17.) unser aktiver Nachwuchs der die besten Resultate erzielte. Aber auch Ferri (16.) , Peter (23.) und  Vera (26.) konnten sich im Vorderfeld plazieren.

Ergebnisse – 25Manna

Ergebnisse – 25Mannakorten

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