Berichte

Europmeisterschaft 2016

2x A-FINALE bei der EOC  – Anja berichtet

Von 21.-28. Mai fand mit den Europameisterschaften in Jesenik (Tschechien) mein erster Saisonhöhepunkt statt. Es war meine zweite EM, vor vier Jahren war ich als 19-jährige in Schweden dabei. Von damals wusste ich, dass man durch den Quali/Finale Modus sich nicht viel erlauben darf, um ins A-Finale einzuziehen, vor allem auch, weil pro Nation je sechs Läufer startberechtigt sind. Mein Ziel war neben dem Einzug ins A-Finale exakte Läufe zu zeigen, um den Vergleich zu den Weltbesten im Hinblick auf die WM im Sommer zu haben.

Im Vorfeld hatte ich mich entschieden an den Walddistanzen an den Start zu gehen, somit fand mein erster Einsatz erst nach der Sprintstaffel und dem Sprint statt. Das Gelände der Lang- und Mitteldistanz waren zwar sehr unterschiedlich, aber mir dennoch vertraut, da ich in Tschechien schon an einigen Trainingslagern und unter anderem auch an EYOC, JWOC und Studenten-WM teilgenommen habe.

 

Bei der Langdistanz erwartete uns ein sehr steiles Wienerwaldähnliches Gebiet, wo es vor allem darum ging die richtige Route zu wählen. Die Temperaturen waren mit 27 Grad sehr warm und ungewohnt sommerlich. Dementsprechend müde fühlte ich mich bei meinem Lauf und machte zwei kleine Fehler. Mit dem 14. Platz in meinem Vorlauf konnte ich mich aber sicher für das A-Finale qualifizieren (17 pro Heat kommen weiter). Darüber freute ich mich, vor allem weil ich es als zweite Chance sah, es besser zu machen als bei der Quali. Der Finallauf fand im selben Gebiet statt, 10,3km mit 410 höm und nur 15 Posten ließen wieder einige Anstiege und lange Routenwahlen erwarten. Mit drei eher kurzen technischen Posten fand ich gut in den Wettkampf, ab dann warteten lange Routenwahlen auf mich, wobei es nach der Entscheidung haiptsächlich ums schnelle Laufen ging. Leider fühlte ich in meinen Beinen nicht die gewohnte Kraft und wurde immer müder und verlor am Anfang einer längeren Route einige Zeit. Mit dem Ergebnis, aber vor allem mit dem körperlichen Gefühl war ich nicht zufrieden, aber ich wusste, dass mir das technisch schwierige Mitteldistanzgebiet mehr entgegenkommen würde.

Nach einem Ruhetag mit Modelevent stand die Mitteldistanz Qualifikation am Programm. Gelaufen wurde in einem steilen Hang mit vielen Rinnen, Dickichten und auch Steinen. Am Start war es durch den Nebel sehr mystisch und im Wald viel los, da alle 2 Minuten drei Läufer gleichzeitig starteten (und dazw. drei Herren). Da die Strecke nur 3,3 km lang war und die Posten der anderen Heats eng beieinander standen, durfte man sich keine Fehler erlauben. Dies gelang mir sehr gut und im stärksten Heat, wo man mit nur 3:07 Minuten Rückstand nicht mehr ins A-Finale kam, qualifizierte ich mich auch hier für das A-Finale!

Schon am Tag darauf ging es los, auf das Gebiet mit teilweise sehr steinigem Boden und vielen Details freute ich mich. Gerade in diesen Teilen zeigten die Zwischenzeiten, dass ich dort sehr gut zurechtkam, im zweiten Teil war es um einiges besser zu belaufen. Mit einem Postenraumfehler und einer suboptimalen Route erreichte ich den 40. Platz und war somit noch in den Weltcuppunkterängen.

Die abschließende Staffel fand auf der gleichen Karte statt. Leider hatten wir kein vollständiges Team, aber wir durften dennoch starten. Mit einem guten Lauf, einem besseren Beingefühl und einem Zielsprint-Fight konnte ich meine EM-Woche zufrieden abschließen.

Die beiden A-Final Einzüge und die Gesamtrückstände bei der Mitteldistanz zeigen mir, dass ich mich über den Winter verbessern konnte. Es steckt aber noch mehr in mir und das möchte ich bis Ende August für die WM noch aus mir herausholen!

Die nächste EOC findet übrigens 2018 im Tessin in der Schweiz statt – vielleicht sind ein paar von euch ja dort auch am Start? 😉

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