Berichte

MTBO-Saisonstart 2017 – eine Wurzelbehandlung in Slowenien

Die Austria Cup-Saison 2017 hat begonnen. Nämlich mit den ersten Mountainbike-Orienteering-Bewerben am 8. und 9. April.

Und die Saison 2017 hat nicht irgendwo begonnen. Sondern dreieinhalb Stunden von Wien entfernt, in Slovenj Gradec in Slowenien.

Saisonbeginn im Süden. Klingt nach Sonne, Sand und mehr. Klingt gut und war auch so. Die Sonne war angenehm warm, der Sand war (bei Boris) unangenehm im Getriebe und mehr war (für Babsi) nicht zu holen.

Am Samstag wurde bei herrlichem Frühlingswetter ein Sprint gefahren. Nicht am Sandstrand, sondern am Stadtrand von Slovenj Gradec. Auf der guten Karte „Dobrova“. In einem Wald, der viel zu bieten hatte: einige sanfte und wenige knackige Höhenmeter, einige Forststraßen und viele schmälere Spazierwege sowie Singletrails, Wurzelpfade, Brücken, Bachdurchfahrten und befahrbare Wiesenflächen. Also praktisch des Bahnlegers (in diesem Fall trockener) Traum im Maßstab 1:7.500. Ein Festival an Routenwahloptionen, möglichen Richtungsänderungen und Tempowechsel-Spielereien. Eine Spielwiese im A4-Querformat zum Austoben beim Planen der Bahnen. Und es waren tolle und lange Sprint-Bahnen, die wir zu bewältigen hatten. Bei den Damen 40- fehlten Babsi nach 33 Miunten konzentrierter Fahrzeit nur 33 Sekunden auf Platz 1, dennoch freute sie sich über Silber. Bei den Herren 40- fand ich schnell einen guten Rhythmus. Erst bei Posten 14 verlor ich den Kartenkontakt, die Orientierung und vor allem Zeit. Trotzdem wurde es mit Platz 3 ein gutes, zufriedenstellendes Ergebnis. In jedem Fall Grund genug, um sich am Abend zunächst in der Pizzeria „Apache“ und danach mit dem größten ersten Eis der Saison zu belohnen.

Weder Eis- noch Honigschlecken war dann das Mitteldistanz-Rennen am Sonntag. Wie im Vorjahr mussten wir uns im Waldstück „Brda“ südlich von Slowenj Gradec zurechtfinden. Wie im Vorjahr gelang mir das überhaupt nicht. Wie im Vorjahr brachten mich die vielen, schwierigen und unübersichtlichen Kreuzungssituationen aus dem Konzept und immer wieder vom richtigen Weg ab. Zusätzlich die zusätzlichen, nicht in die Karte eingezeichneten Wege und die dauerhafte „Wurzelbehandlung“. Rumpel, Rumpel. Die Wurzel als Wurzel allen Übels ? Möglicherweise. Bei Posten 6 (von 20) hatte ich schon genug Fehler gemacht, um ein schlechtes Ergebnis abzusichern. Aufgeben oder nicht, das war die Frage. Nein war die Antwort  In der Folge war der Frust hoch und das Tempo niedrig. Ich bin das Rennen fertiggefahren, mehr nicht. Platz 8 ist nicht gut, ist nicht Genügend. Babsi hingegen radelte als Vorzugsschülerin auf ihren 29-Zoll-Reifen durch den „Brda“-Wald. Sie kam nicht nur sehr gut zurecht, sondern auch schnell an die vor ihr gestartete Samstag-Siegerin heran, die Babsis Tempo nicht halten konnte. In der Folge entwickelte sich ein Zweikampf um den Sieg mit einer Tiroler Gegnerin, der ein (Naturfreunde) Wiener Happy-End zum guten Ergebnis hatte. Babsi gewann nicht nur dieses Mitteldistanz-Rennen, sondern sicherte sich auch die Gesamtwertung beider Tage und ist in der Austria Cup-Rangliste nach zwei von insgesamt 12 Rennen die Nummer 1.

Klingt gut, und ist auch so.  Wie eine überstandene und erfolgreiche Wurzelbehandlung.                                                  (Boris)