Der EYOC-Report 2017, Teil 2 – Der längste Tag glänzt Silbern
Auf halbem Weg von Bratislava nach Kosice, dem Zentrum der Ostslowakei liegt Banska Bystrica. Die Regionalhauptstadt mit rund 70.000 Einwohnern ist das Zentrum der Jugend-Europameisterschaft 2017 (EYOC) und auch die Heimat von Marek Hamšik. Banska Bystrica ist von Wien nur knapp 280 Autobahnkilometer entfernt. Diese Nähe zur Heimat nutze auch der Fan-Club der Naturfreunde Wien-Jugend, um dem eigenen Nachwuchs auch vor Ort auf die Nerven zu gehen den eigenen Nachwuchs vor Ort lautstark anzufeuern. So erlebten Claudia & Peter, Katja & Ferri, Sabine & Arnulf, Anneliese & Ernst, Babsi & Boris alle Bewerbe hautnah mit. So auch die Langdistanz-Rennen am zweiten Tag der EYOC 2017.
Nach einer kurzen Nacht im Hotel Kuria in der Altstadt von Banska Bystrica begann für unser EYOC-Team der längste Tag mit Regen, Wind und unfreundlichen Temperaturen. Um 9 Uhr 30 wurden die ersten Läuferinnen und Läufer in den nassen, dunklen und von Nebelfetzten mystisch verzauberten Wald geschickt, erst gegen 14 Uhr kamen die letzten ins Ziel. Der längste Tag ist auch der Tag des längsten Wartens. Denn während die ersten bereits das Rennen beendet haben, warten andere noch auf ihren Start.
Die Ziel-Arena befindet sich auf den Wiesen des „Suchy Vrh“, einem rund 750nm hohen Rücken westlich der Stadt. An dessen steilen Abhängen wurden die Langdistanz-Rennen gelaufen. Das Laufgebiet forderte Europas Orientierungslauf-Nachwuchs vor allem durch lange Routen und steile Anstiege, die durch den starken Regen besonders rutschig waren. Auf den Wiesenpassagen in der Nähe des Ziels sorgten die vielen rot-weiß-roten Fans, darunter auch Anika, Nici, Clemens, Dominik & Nico für Heimspiel-Atmosphäre.
Und der Samstag entwickelte sich zu einem Feiertag für Österreich, zu einem Feiertag für die Naturfreunde Wien, zu einem Feiertag für Jannis. In einem physisch sehr stark fordernden Langdistanz-Krimi lieferte sich Jannis in der Klasse M18 ein spannendes „Fernduell“ mit dem Franzosen Guilhem Elias und dem slowakischen Sprint-Europameister Jakub Dekret. Nach 51 Minuten belohnte sich Jannis mit dem herausragenden 2. Platz, der Silbermedaille und dem Titel Jugend-Vize-Europameister.
Jannis über seinen Lauf zur Silbermedaille: „Es war ein guter Lauf, mit dem ich sehr zufrieden bin. Ich hab gleich von Anfang gut in meinen Wettkampfrhythmus hineingefunden. Es war sehr anstrengend und schwierig zu belaufen, aber ich hab mich gut gefühlt und viele Umlaufrouten auf Wegen gewählt. Es war auch technisch sehr fordernd und im sehr detailreichen Felsgebiet ist mir leider ein kleiner Fehler unterlaufen. Auf den letzten Metern wurde ich toll von den mitgereisten Fans und dem Team angefeuert, was den Zieleinlauf umso schöner machte.“
In der Kategorie W18 lief Jasmina ein ebenso starkes Rennen, allerdings ohne dem ganz großen Happy-End. Im Ziel fehlten ihr als 4. zwei Minuten auf eine Medaille. Aber Jasmina durfte im zweiten Rennen zum zweiten Mal zur Siegerehrung. Tina etablierte sich als 21. ebenso im Vorderfeld wie Ylvi als 24. Das machte Hoffnung für die abschließenden Staffel am Sonntag.
Bei den jüngeren Mädchen (W16) konnte Maya voll überzeugen. Sie verpasste als 11. die TopTen nur um 5 Sekunden, war aber (vermutlich) die beste Vegetarierin des Rennens. Rita belegte Platz 57.
In der Kategorie M16 war Flo als 31. bester Österreicher, knapp 9 Minuten hinter dem Sieger. Jakob begann sehr stark, nach großen Fehlern erreichte er das Ziel als 52.
Aber schon dachten alle an die abschließenden Staffel-Rennen und die offenen, auch damit verbundenen Fragen. Können wir auch da konkurrenzfähig sein? Wieviel Kraftreserven sind noch vorhanden? Wie wird das Wetter? Und wer, zum Teufel, ist Marek Hamšik?.