Berichte

Das Ende einer Dreiländer-Rundfahrt – Saisonfinale im Mountainbike-Orienteering

Soweit muss man das (29-Zoll-)Rad der Zeit gar nicht zurückdrehen, um an den Beginn der Geschichte zu gelangen: nämlich nur fünfeinhalb schnell vergangene Monate mit insgesamt 12 abwechslungsreichen Rennen.

Was Anfang April in Slowenien begonnen, sich danach in der Steiermark und in Niederösterreich so richtig entwickelt hat, ist am 23. und 24. September 2017 in Ungarn zu Ende gegangen. Der Mountainbike-Orienteering – Austria Cup 2017 war eine internationale ErFAHRung. Von Slovenj Gradec bis Blumau, von Grafenschlag und Zwettl bis Feldbach, von Bad Vöslau bis Szombathely. Der MTBO – Austria Cup 2017 war eine Dreiländer-Radrundfahrt mit Stollenreifen.

Mit Rennen und Gelände für jeden Geschmack: Vom Hochgeschwindigkeits-Sprint im Pulverfabrik-Dschungel von Blumau-Neurisshof über ein Massenstart-Spektakel in Grafenschlag im Waldviertel, das Höhenmeter-Festival auf dem Harzberg in Bad Vöslau bis hin zum „verdrehten“ Renn-Wochenende in Feldbach, bei dem das Mitteldistanz-Rennen länger gedauert hat als die Sonntagsmatinee über die Langdistanz. Was wir im Verlauf dieser Saison möglicherweise gelernt, vielleicht aber auch schon gewusst haben: Die Wurzel ist die Wurzel allen Mountainbike-Übels (Slovenj Gradec). Bei spannenden Routenwahlentscheidungen liegen auch in Welten Welten zwischen den Konkurrenten, manchmal auch nur Sekunden (Welten bei Feldbach). Das Waldviertel ist steil, aber geil (Grafenschlag). Nicht am Ende jeden Tunnels ist Licht (Blumau). Hunde, die hinter Zäunen bellen, beißen nicht (Szombathely).

Was wir in jedem Fall gelernt haben: Szombathely ist von Wien mit dem PKW nur ein Fußball-Spiel entfernt, nämlich 90 Minuten, hat einen schönen Hauptplatz, preiswerte Unterkünfte und am Stadtrand ausreichend Wald- und Wiesengelände für spannendes Mountainbike-Orienteering. Es gab mehr Wege als Höhenmeter, es gab die (ungarische) Option auch „quer“ (durch den Wald) zu fahren, es gab viel Gatsch und umgestürzte Bäume, es gab viel zu planen und noch mehr zu tun, zu treten. Das Kennenlern-Rennen am Samstag war ein feiner Mitteldistanz-Bewerb. Das radelnde Naturfreunde Wien-Quartett bestand aus Christine, Maya, Babsi & Boris und erreichte gegen ungarische, slowenische und österreichische Konkurrenz die Plätze 1, 4, 7 und 6.

„Das ist ausbaufähig“. Gesagt, getan. Und zwar am Sonntag. Beim die Saison abschließenden Langdistanz-Rennen im selben, aber großzügig erweiterten Gelände. Die Bahnen waren durch die vielen Routenwahl-Optionen sehr interessant: Asphalt oder Schotter ? Direkt (durch den Wald) oder umfahren ? Höhenmeter in Kauf nehmen oder einen Umweg ? Diese und ähnliche Fragen beschäftigten uns vom Start bis ins Ziel. Die Antworten gab es dann bei der Siegerehrung: Maya (1.), Boris (2.) und Babsi (3.) sorgten für einen kompletten Medaillensatz. Christine beendete ihr Langdistanz-Debut auf Platz 9.

Nach fünfeinhalb Monaten und 12 Rennen ist die Mountainbike-Orienteering-Saison 2017 zu Ende gegangen. Viele gute Ergebnisse finden schließlich auch in der Austria-Cup-Gesamtwertung ihren Niederschlag. Nach (noch) inoffiziellen Berechnungen sind Maya und Babsi Ranglisten-Siegerinnen, Boris kämpft sich noch auf Platz 3 vor.

Mit einer Ausnahme sind wir wunschlos glücklich: wir wünschen uns mehr mountainbikende Naturfreundinnen und –freunde im kommenden Jahr.  

Fotos 

Ergebnisse Samstag

Ergebnisse Sonntag