Berichte

Die Reife(n)prüfung – MTBO-WM 2018 im Waldviertel

Von 7. bis 12. August 2018 hat im Großraum Zwettl die Weltmeisterschaft im Mountainbike-Orienteering stattgefunden. Gleichzeitig wurden auch die Junioren-WM und die Jugend-EM ausgetragen. Bei diesem MTBO-Großereignis im Waldviertel mischte auch unser Naturfreunde Wien-Orienteering Team aktiv mit….

Barbara, Maya und Ylvi Kastner sowie Oliver Calvet und Dominik Jandl halfen als freiwillige HelferInnen bei der Durchführung der WM mit. Die Damen arbeiteten im Ziel mit (Aufbau, Abbau, Wasser, GPS), Oli war vor allem als Parkplatz-Einweiser im Einsatz, Dominik als Fotograf. Dazu kamen die beiden Aktiven Nico Kastner (Junioren-WM [Bild links]) und Anton Buschek (Jugend-EM). Hier fasst Anton sein EM-Debut zusammen:    

Ich hatte das große Glück, als Teil des österreichischen Jugendkaders bei diesem Großereignis dabei sein zu können! Ich durfte als 14-jähriger bei Herren 17 starten, bei mehreren Bewerben mit Teilnehmern aus aller Welt! Wir alle waren in der Landwirtschaftsschule Edelhof bei Zwettl untergebracht und sehr gut von den Betreuern des österreichischen Nationalkaders versorgt. Wir verlebten eine Woche voll Spannung, Aufregung und schönen Erfolgen.

Angefangen haben die World Mountainbike Orienteering Championships mit dem Massenstart der Elite und Junioren (unter 21 Jahren). Der Massenstart ist auch für die Zuseher eines der spektakulärsten Rennen gewesen, vor allem in der Herren-Elite, wo sich die Entscheidung bis zum Zielsprint hinauszögerte. Der Österreicher Kevin Haselsberger konnte so Bronze für sich entscheiden. Auch in der Damen-Elite konnte die Österreicherin Sonja Zinkl Bronze holen.

Am nächsten Tag war es dann auch für mich so weit: das erste Jugendrennen (unter 18 Jahren) stand auf dem Programm, die Mitteldistanz. Für die Jugend waren es die European Youth Mountainbike Orienteering Championships (EYMTBOC). Noch im Anfangsteil passierte mir ein etwas gröberer Routenwahlfehler und noch viele andere kleine Fehler, die mir dann den 19. Platz im Ziel einbrachten. Somit landete ich genau im Mittelfeld.

Als zweites Rennen war die Staffel an der Reihe. Lukas Wieser war der Startfahrer in unserer Staffel und übergab an Martin Illig mit einer Spitzenzeit. Auch Martin fuhr ein sehr gutes Rennen und schickte mich als letzten Fahrer, auf Platz 4 liegend, ins Rennen. Die Strecke war eher mountainbike- als orientierungstechnisch anspruchsvoll, was mir eigentlich sehr gut liegt. Mir gelang bis zum vorletzten Posten ein außerordentlich gutes Rennen und wir waren in Diplomreichweite. Aber dann kam ich auf dem Weg zum Posten von einem nicht gut sichtbarem Pfad ab und ich verirrte mich im Wald, was mich schlussendlich ca. 10 Minuten kostete, und wir am 9. Rang landeten. Die andere Jugendstaffel musste leider aufgeben, nachdem der letzte Fahrer Georg Koffler gleich nach seinem Start stürzte und ins Krankenhaus eingeliefert werden musste. Gottseidank passierte nichts schlimmeres.

Vor der Langdistanz gab es noch einen Ruhetag, den der Jugendkader mit Schwimmen im Ottensteiner-Stausee verbrachte. Wir übten uns auch einmal in einer völlig anderen Disziplin, nämlich im Klippenspringen. 😉

Mir ermöglichte der Sturz von Georg Koffler die Teilnahme an der Langdistanz. Mein Rennen war sehr sauber und ohne wirklich gröbere Fehler, doch leider lockerte sich mein Sattel ziemlich bald nach dem Start, sodass ich nicht mehr richtig sitzen konnte, was echt schade war, weil mir diese Strecke sehr gut gelegen wäre. Ins Ziel kam ich als 25.

Als letztes Rennen gab es den Sprint. Herren 17 hatten 7 Kilometer mit 21 Posten, was hieß, das man ca. alle 350 Meter schon wieder einen Posten hat. Mein Rennen war nicht sonderlich schlecht, doch mit dem schnellen Lesen der Karte konnte ich einfach nicht vorne mithalten. Mir passierten sehr viele kleinere Fehler, einfach weil mir die Zeit fehlte, die Karte gut anzuschauen und den Posten richtig anzufahren. Ich kam als 30. ins Ziel.

Im Großen und Ganzen war es eine sehr coole und spannende Woche, ganz abgesehen von meinen Ergebnissen, doch ich kann ja noch 3 ganze Jahre in dieser Kategorie fahren.  [Bericht: Anton Buschek]

Nico Kastner startete viermal in der Junioren-Kategorie. Das steile Mitteldistanz-Rennen beendete er auf Platz 25, am Tag darauf fuhr er als Startfahrer ein sehr starkes Staffel-Rennen, die Österreich aber leider nur auf Platz 8 beenden konnte. Im harten Langdistanz-Rennen erreichte er, nicht unzufrieden, auf dem 19. Platz. Am Schlusstag brachte Nico im Sprint ein besonderes Kunststück zuwege: bereits beim Startdreieck hatte er einen Reifendefekt und musste das Rennen noch vor dem 1. Posten aufgeben.  

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