Ein Stern, der keinen guten Namen trägt
28. Oktober 2018
In der kleinen Gemeinde Buchschachen zwischen Markt Allhau und Oberwart hätten schon im Frühjahr 2018 Rennen zum Austria Cup im Mountainbike-Orienteering stattfinden sollen. Damals musste die Veranstaltung wegen des Hochwassers und der Unbefahrbarkeit vieler Wege in der Region abgesagt werden. Abgesagt und verschoben. Versuch Nummer zwei folgte nun am 27. und 28. Oktober 2018 am Ende der Saison. Auch dieses Wettkampf-Wochenende stand zunächst unter keinem guten Stern…
Wieder war viel Wasser im Spiel. Nach wochen- und sogar monatelanger Trockenheit hatte in der Nacht auf Samstag Regen eingesetzt. Wichtige in der Ausschreibung betonte Fakten galten plötzlich nicht mehr: „Auf Grund der Trockenheit in den letzten Wochen sind die Wege und Spurrinnen teilweise sehr hart“. Diese Härte wurde innerhalb weniger Stunden weichgespült. Efal ob hart oder weich, viele waren Wege nur sehr schlecht und mit viel Kraftaufwand befahrbar. Wenn man sie überhaupt in der Natur erkennen konnte. Immer wieder waren auf der Karte eingezeichnete Wege und Pfade im Wald mit rot-weißen Absperrbändern markiert, um ihnen überhaupt folgen zu können.
Der Regen hielt den ganzen Samstag an. Der harte Untergrund verwandelte sich an vielen Stellen in eine verschmierte Rutschbahn. Und auch wer bergauf keinen Reifengrip mehr hatte und sein Rad schob, kam nicht problemlos und nur mit Rutscheinlagen vorwärts. Die österreichische Meisterschaft über die Mitteldistanz entwickelte sich zu einer gatschigen Wasserschlacht mit Überlänge. Offenbar war der Bahnleger motivierter als die Teilnehmer, denn in fast allen Kategorien lagen die Siegerzeiten (!) um rund 20 Minuten über dem Soll.
Da auch die Lufttemperatur von 10 Grad den Dauerregen nicht erträglicher machten, waren alle froh, nach einer abschließenden kurvigen Abfahrt über eine glitschige Wiese irgendwann im Ziel zu sein. Um dann allerdings zu erfahren, dass die Meisterschaftsergebnisse in fünf Kategorien annulliert werden mussten, da ein Posten nicht ganz so gesetzt war, wie auf der Karte eingezeichnet. Betroffen waren auch die Damen [D40-]: Babsi hätte gewonnen, Christine hätte fehlgestempelt].
Keine Medaillen, keine Ranglistenpunkte. Es war ein Rennen unter keinem guten Stern. Es war kein Spaß, alle waren waschelnass. Im Ziel hatten weder unsere beiden Damen noch Boris [H40-: Platz 4] Augen für das idyllische Wettkampfzentrum rund um die Dorfscheune mit Gasthaus, Freilichtbühne und dem noch idyllischeren Namen “Luftgrob’m“. Viel wichtiger war eine andere Beschäftigung: Raus aus den völlig durchnässten Sachen. Rein ins trockene Gewand und rein ins Trockene.
Am Sonntag konnten dann in den oben genannten Kategorien die Medaillen nachträglich ins Trockene gebracht werden. Fast im Trockenen, da der Regen nachgelassen hatte. Für unseren Verein radelte Christine flott zu ÖM-Bronze [D40-]. Dazu gab es den ersten Austria-Cup-Sieg für Nikolas Euler-Rolle [H21- kurz]. Klingt fast nach einer kleinen Sternstunde.