Junioren-Europacup – Jassi läuft in den Schweizer Bergen (fast) auf den Gipfel
08. Oktober 2018
Der letzte Saisonhöhepunkt bringt für die rot-weiß-rote Auswahl einen vielbejubelten Podestplatz durch Jasmina Gassner. Unsere 19-jährige Nachwuchshoffnung läuft beim Junioren-Europacup nahe des Genfer Sees in der Schweiz über die Mitteldistanz auf Platz drei und sorgt damit für das beste österreichische Ergebnis in den drei Rennen von 5. bis 7. Oktober 2018. Aber alles der Reihe nach:
Freitag: Enttäuschende Mixed-Sprint-Staffel-Premiere
Am Eröffnungstag des Junioren-Europa-Cups in Villars sur Ollon (Schweiz) konnte die österreichische Delegation mit den jungen Naturfreunden Jasmina Gassner, Ylvi, Maya & Nico Kastner sowie Jannis & Erik Bonek keine entscheidenden Akzente setzen. An einem strahlend schönen Herbsttag in den Schweizer Bergen fand die – erstmals bei den Junioren ausgetragene – Mixed Sprint-Staffel statt. Das Laufgebiet bestand aus steilem Ortsgebiet und einigen offenen Wiesenflächen. Der Bewerb gestaltete sich sehr laufbetont, gleich zum ersten Posten musste eine weite Wegstrecke mit vielen Höhenmetern zurückgelegt werden. Österreich war mit drei Staffeln am Start; diese konnten nicht in die vorderen Ränge laufen. Es gewann die Schweiz vor Schweden und Norwegen. Die österreichischen Teams landeten unter den 64 gestarteten Staffeln auf den Rängen 24, 33 und 42. Gesamthaft zeigte sich das Team nicht zufrieden. Die Staffel-Aufstellungen mit kritischer Selbst-Bewertung:
Österreich 1: Marie Maier (++), Nico Kastner (—), Jannis Bonek (–), Jasmina Gassner ( )
Österreich 2: Maya Kastner (-), Leo Holper (+), Georg Gröll (+), Antonia Erhart ( )
Österreich 3: Ylvi Kastner (-), Lukas Novak (+++), Erik Bonek (–), Anni Berger (-)
Samstag: Jassi gewinnt Bronze
Am Samstag stand die Mitteldistanz auf dem Programm. Gelaufen wurde in der Nähe von Monthey in einem sehr steilen und steinigen Gelände. Schon der Weg zum Start war mit 3,5 km und 300 hm eine gute Kostprobe für den anstehenden Wettkampf. Wie erwartet führten die Bahnen deswegen hauptsächlich bergab. Trotz der kurzen Strecke wurden die LäuferInnen durch das fordernde Gelände an ihre Grenzen gebracht. Einige Läuferinnen und Läufer Teile des österreichischen Teams hatten im steinigen und grünen Gebiet Probleme die Posten sauber anzulaufen. Anderen machte der Downhill-O jedoch Spaß und so konnten gute Platzierungen erreicht werden. Bei den Damen 18 belegte Ylvi den 22. Platz, war aber auf Grund ein paar kleiner Fehler nicht restlos zufrieden. Dafür konnte Jassi ihre Stärken voll ausspielen. Sie konnte sich nach einem tollen Lauf über den 3. Platz freuen und verbesserte so das Gesamtergebnis des österreichischen Teams. Das NF Wien – Orienteering Team gratuliert herzlich zu einer sehr hoch einzuschätzenden Bronzemedaille bei diesem Junioren-Europacup.
Sonntag: Pfusch am Berg
Auch der letzte Wettkampf des JECs ist für die österreichische Mannschaft nicht nach Wunsch verlaufen. Bei der erstmals durchgeführten Massenstartlangdistanz blieben die erhofften Spitzenplätze leider aus. Dafür überraschte Jugendkaderläuferin Maya bei ihrem „Juniorinnen-Gastspiel“ mit einem starken Langdistanz-Rennen, im Ziel fehlten der 16-jährigen nur dreieinhalb Minuten auf die Siegerin. Nach spektakulärer und einmaliger Anreise mit der Zahnradbahn bot uns das auf 2000m Höhe gelegene Laufgebiet „Col de Bretaye“ ein geniales Panorama auf die umliegenden Berggipfel. Wie erwartet forderte uns das alpine Gelände sowohl technisch als auch läuferisch. Vor allem der sehr fein gegliederte Startteil in dem mehrere gegabelte Schlaufen absolviert wurden, verlangte uns alles ab. Kaum einem ist es gelungen dieses gefinkelte Plateau ohne Fehler zu verlassen. Anschließend galt es knifflige Routenwahlprobleme zu lösen, bei denen auch einige letzte Höhenmeter zu berücksichtigen waren.
Die endgültigen Ergebnisse stehen noch nicht fest, da sich die Jury gezwungen sah, einige eigentlich zu disqualifizierende Läufer zu verschonen. Diese missachteten nämlich ein Sperrgebiet auf dem Weg zum letzten Posten und sparten sich somit einige Minuten. „Auf der Alm, da gibt’s a Sünd!“. Anstelle einer Disqualifikation entschied die Jury, das Ziel des Rennens zum vorletzten Posten zu verschieben. Ob dies eine faire Entscheidung war, lässt sich hinterfragen.
Alles in allem blieb das österreichische Team hinter den hohen Erwartungen von Cheftrainer Libor Zridkavesely zurück. Trotzdem bleiben wichtige Erfahrungen und schöne Erinnerungen an die wundervolle Bergkulisse der französischen Schweiz zurück.
[Ein Bericht von Maya Kastner, Jasmina Gassner, Jannis Bonek & Nico Kastner]