Berichte

Unser erfolgreiches Projekt „in der Wüste“. Geschichten aus 1001 (Arbeits)Nacht.

16. April 2019

 

Sie ist schnell gefunden, die wesentliche Gemeinsamkeit des Formel 1-Grand Prix‘ in Bahrain am persischen Golf Ende März und des von unserem Verein veranstalteten Austria Cup-Wochenendes in Mannersdorf am Leithagebirge am 13./14. April 2019: Beide Veranstaltungen waren große Projekte „in der Wüste“ ! Der markante Unterschied: bei uns wurde nicht im Kreis gefahren, sondern kreuz und quer gelaufen. Mehr als 500 Teilnehmerinnen und Teilnehmer nutzten die perfekte Wettkampfzentrum-Infrastruktur im und vor dem ehemaligen Kloster „In der Wüste“ im Naturpark Mannersdorf.

Am trockenen Samstag ging es bei bewölktem, aber gutem Lauf-Wetter um Team-Taktik, Planung und bewegten Spaß in der (Klein)Gruppe. Mit der österreichischen Mannschafts-Meisterschaft begann sie endlich, die Austria Cup-Saison 2019. Und das Warten hat sich für das Naturfreunde Wien-Orienteering Team gelohnt. In den Elitekategorien [19-] holten sich sowohl unsere jungen Damen Jassi, Tina & Ylvi als auch unsere jungen Herren Flo, Jannis & Nico den Titel. Dazu gab es Gold für Magdalena, Maya & Rita [D-18] und Bronze für Carolina, Corinna & Livia [D-14] sowie Babsi, Christine & Vera [D40-]. Statt weiteren Medaillen aus Silber gab es: nichts. Nach einem dramatischen Rennen und einem packenden Sprint kamen Boris, Lolli & Wolfi [H40-] als Zweite ins Ziel, eine Sekunde vor dem Leibnitzer AC. Nach dem Auslesen wurden beide Mannschaften disqualifiziert, da die versammelten Herren in einem „touch free-Rennen“ nicht auf die Idee gekommen sind, bei den Sammelposten plötzlich den Chip in die Station „stecken“ zu müssen. Aber hätte man die Laufinformation……   

Laufinformation, Ausschreibung, Planung, Vorbereitung, Umsetzung. All das lag in den Händen von Wettkampfleiter Ernst Bonek und den sehr vielen Händen (und Füßen) der vielen Helferinnen und Helfer. Wochenlang, Jahrelang, 1001 Tage (und Nächte) lang. Ernst zieht folgende Bilanz, hat folgende Gedanken festgehalten:

Der Technische Delegierte des ÖFOL, Klaus Holzinger, hat mir zu der Organisationsmannschaft gratuliert – ich gebe das mit tausend Dank an alle Beteiligten weiter. Auch sonst haben sich Wettkämpfer mir gegenüber spontan positiv geäußert, vor allem alte Konkurrenten oder Weggefährten. Die Unterstützung durch den Naturparkverein „Die Wüste“ Mannersdorf war phantastisch, Vize-Bürgermeister und sein Chef haben selbst Hand angelegt – so etwas habe ich noch nie erlebt. Unser Zusammenräumen nach der Veranstaltung hat zum ersten Mal perfekt funktioniert.

Die Sabotageaktion eines rabiaten Jägers hat unser Nervenkostüm stark strapaziert – Wolfgang Siegert vom WAT-OL hat aber geistesgegenwärtig und mutig die Mannschafts-Meisterschaft gerettet. Dass man beim Anruf von 144 die Antwort erhält, „ Rettung Wien – dort sind wir nicht zuständig, rufen Sie die lokale Rettung“ hätte ich nicht für möglich gehalten. Für künftige Wettkampfleiter: ich hatte drei Springerinnen, sehr erfahrene OL-er, die keine spezifische Aufgabe hatten, aber jederzeit einspringen konnten. Ganz wichtig!

Was sind sonst die wichtigsten Aufgaben eines Wettkampfleiters ? Antwort: ausgehendes Klopapier ergänzen. Wer die Läuferinformation hätte aufhängen sollen, weiß ich noch immer nicht. Anweisungen, die vom Adressaten nicht zweimal quittiert wurden, gehen eventuell verloren. Mitdenken schadet nie.

Es gibt offenbar gewichtige Gründe, warum manche OLer vereinslos bleiben. Siegerehrung: „No sarcasm in the class room“, OK, ich hoffe aber, die 40-Jährigen vertragen etwas davon. So flott wie unsere Siegerehrung habe ich schon lange keine gesehen. Wenn mir Mütter einreden  wollen, ich soll die „Kleinen“ vorziehen, „weil ihnen so kalt ist“, flippe ich aus. Übrigens, auch unsere Jugendlichen dürfen sich bei windigem, kaltem Wetter mehr anziehen.

Was mich zum O-technischen führt. Die schwierigsten Routenwahlen beim 1.AC Mittel lagen im Bereich des Hügels südöstlich der Ruine Scharfeneck bzw. dem Übergang zum Rücken mit der Ruine. Viele unserer Vereinskollegen haben dort Zeit liegen gelassen, schade. Nur Nico hatte dort Kategorien-Bestzeit. Zum Abschluss zwei Bemerkungen als Trainer und Großvater: alle Kastner-Kinder wurden österreichische Mannschaftsmeisterinnen, Tina auch, alle anwesenden Enkel siegten beim 1. Austria-Cup-Lauf. Auch ich darf Emotionen haben. Ernst

PS: ich erwarte „ernst“hafte Manöverkritik an mich, von allen Mitarbeitern, zur Weitergabe an künftige Wettkampfleiter

Was den sportlichen Ausgang des Sonntags betrifft, hat Ernst schon einiges vorweggenommen. Auch „morgenliche“ sieben Grad und Nieselregen konnten uns nicht von Erfolgen abhalten. Die Mitteldistanz im Bärlauch-Paradies mit „ruinösen“ Abschnitten machte Spaß, machte Lust auf die nächsten Austria Cup-Rennen und machte die Siegerehrung äußerst naturfreundlich: Bei den Damen [D-20E] feierten Jassi & Tina einen Doppelsieg, wie auch Vera & Birgit [D50-]. Maya [D-18E] trennten als Zweite nur 4 Sekunden vom Sieg. Anna [D15-18] stand als Dritte auf dem Podest, so wie auch Babsi [D45-]. In der Elite [H19-] gewann (noch Junior) Jannis, Nico wurde Dritter so wie Julius [H-20E]. In der Klasse [H-18E] holte sich Erik den ersten AC-Sieg des Jahres, bei den Jüngsten [H-10] lief Lauri auf Platz 3. Und bei den Senioren gab es für Wolfi [H45-] und Roland [H55-] jeweils Platz 2, für Boris [H50-] einen überraschenden Premierensieg (in Abwesenheit von Ferri & Co.), und Ferri sen. [M80-] wurde Dritter.   

Noch viel wichtiger als diese Erfolge war an diesem Wochenende die Arbeit unserer fleißigen Helferinnen & Helfer. Sie haben das alles ermöglicht. Danke.

Ergebnisse – ÖM Mannschaft

Zwischenzeiten – ÖM Mannschaft

Ergebnisse – Mitteldistanz

Zwischenzeiten – Mitteldistanz

Fotos (von Ferri)

Fotos (von Ernst & Thomas)