Von Dänen, die lachten und denen, die nicht so zufrieden waren – JWOC 2019
13. Juli 2019
Sprint und Langdistanz wurden abgehakt. Der Blick wurde wieder nach vorne gerichtet. In die Zukunft. Denn die (sehr nahe) JWOC-Zukunft brachte im Raum Silkeborg-Aarhus von 10. bis 12. Juli noch das Mitteldistanz-Rennen in zwei Akten (Qualifikation und Finale) sowie das abschließende Staffel-Spektakel. Die Vorfreude auf die zweite Hälfte dieser Nachwuchs-Titelkämpfe war bei allen groß, auch bei den sechs jungen Naturfreunden. Denn es gab bei der Junioren-Weltmeisterschaft 2019 in Dänemark noch einiges zu tun. Zu erledigen. Zu erreichen. Zu berichten. Jassi, Clemens & Erik schreiben den zweiten Teil des WM-Tagebuchs:
Tag #4 – der vorentscheidende Tag: nach einem erholsamen Mittwoch freuten sich schon alle auf den Mitteldistanz-Qualifikationslauf am 10. Juli 2019. Die Arena befand sich etwas nordöstlich von Silkeborg und das Gelände hörte auf den dänischen Namen „Gjern Bakker“. Bei der Junioren-Weltmeisterschaft 2019 werden aber viele Sprachen gesprochen, denn insgesamt sind Läuferinnen und Läufer aus 41 Nationen vertreten. Von A wie Australien bis T wie Türkei, von B wie Brasilien bis U wie USA. Nach einem spannenden und fordernden Wettkampf freute man sich bei den Teams aus 24 Ländern über zumindest einen Athleten im A-Finale. A wie Austria, A wie A-Finale: Drei Österreicherinnen bzw. Österreicher, alle drei aus unserem Verein, schafften den Sprung in die Medaillenentscheidung. Die anspruchsvollen Bahnen waren durch viele kurze Postenabschnitte zu Beginn, einem halboffenen Gelände und dem laufbetonten Schlussteil geprägt. Die große Anzahl an Posten in einem kleinen Laufgebiet erforderte präzises Orientieren in teils diffusem Gelände. Aus drei parallelen Vorläufen qualifizierten sich jeweils die 20 besten Athletinnen bzw. Athleten für das A-Finale, die 20 nächstbesten für das B-Finale und der Rest für das C-Finale. Erik, Jassi und Maya konnten sich durch herausragende technische wie auch läuferische Leistungen, lautstark angefeuert von ihren Fans, in das A-Finale qualifizieren. Den übrigen Österreicherinnen und Österreichern, darunter Tina, Ylvi und Clemens, unterliefen zu viele Fehler oder sie konnten ihr körperliches Leistungspotential nicht abrufen.
Tag #5 – der anspruchvollste Tag: Den Abschluss der Einzelwettkämpfe bildete das Mitteldistanz-Finale. Auf die drei hochmotivierten österreichischen A-Finalteilnehmer, Jassi, Maya und Erik wartete eine durchaus laufbetonte, aber dennoch technisch fordernde Bahn. Der Start in der Arena erschwerte die Startvorbereitung und verstärkte die Nervosität der Athleten. Maya und Jassi absolvierten technisch saubere Läufe, doch vor allem gegen Ende wurden die Beine immer schwerer und die Bahn immer länger. Erik unterliefen leider einige Fehler und er konnte seine solide Leistung vom Vortag nicht wiederholen. Im B-Finale konnten Tina, Ylvi und Clemens sowohl ihr technisches als auch physisches Potential abrufen und das notwendige Selbstvertrauen für die anstehende Staffel sammeln.
Tag #7 – siehe Tag #3.
Tag #8 – der gemeinsamster Tag: Der die Junioren-WM abschließende Freitag brachte spannender Staffel-Entscheidungen an der Spitze und österreichische Trios, die doch deutlich hinter den Erwartungen blieben. Bei Damen und Herren entwickelten sich dramatische Rennen mit einigen Führungswechseln. Leider konnten die österreichischen Teams nicht um die Spitzenplätze mitkämpfen. Am Anfang verlief die Bahn durch einen diffusen Teil, mit eingeschränkter Sicht, dann wartete ein offener schnell belaufbarer Abschnitt mit einigen Höhenmetern. Die Schlusschleife war wieder schwierig und erforderte volle Konzentration bis zum Schluss. Vor toller Kulisse starteten die Herren um 10 Uhr bei leichtem Regen. Unsere erste Staffel bestand aus Clemens, Erik und Georg Gröll (OLC Graz). Clemens gelang kein Start nach Maß und musste den größten Teil der Strecke alleine absolvieren. Danach waren sehr gute Leistungen von Erik und Georg gefordert. Mit soliden Läufen konnten nur noch einige Plätze gut gemacht werden. Am Ende schaute ein 16. Platz in der Nationenwertung heraus. Gold gewannen die Favoriten aus Norwegen. Die zweitplatzierten Schweden und drittplatzierten Franzosen konnten den Kampf um die Goldmedaille bis zum Ende offen halten. Bei den Damen lief Ylvi als Startläuferin, in der Mitte Tina und am Schluss Jassi. Ein Trio unseres Vereines representierte Österreich bei dieser WM. Die Bahnanlage war der Herrenbahn großteils ähnlich. Ylvi erwischte einen rabenschwarzen Tag und überlief in der Hektik des Gefechts einen Posten. Danach zeigten Tina und Jassi einwandfreie Wettkämpfe, unwissend, dass die Staffel nicht in die Wertung kommen wird. Jassi sprintete im Finish sogar noch die Lokalmatadorin und Diplomgewinnerin der Mitteldistanz Agnes Kracht nieder. An der Spitze setzten sich die Britinnen auf der Schlusschleife gegen die Russinnen durch. Auch um die Bronzemedaille gab es einen Zielsprint, den letztendlich die Schwedinnen im Fotofinish gegen die Finninnen gewannen.
Resümee: Unsere hohen Erwartungen konnten wir in Dänemark nur selten erfüllen, sammelten jedoch wertvolle Erfahrungen für die Zukunft. Im nächsten Jahr finden die Juniorenweltmeisterschaften in der Nähe von Istanbul statt, bei der JWOC 2020 sind dann Maya, Erik und Ylvi wieder startberechtigt.
Ergebnisse – Mitteldistanz-Qualifikation
Ergebnisse – Mitteldistanz-Finale