Zitat Josef Z.: „Obwohl ich keine Zeit hatte, bin ich nach Israel mitgereist. Mit Gewinn.“
03. März 2020
Wolfgang P. hatte die Idee, einen Besuch seiner Tochter Anna in Akko (im Norden Israels) und der Kreuritterfestung des Mittelalters mit der Teilnahme an den Israel Open am 21. und 22. Februar 2020 zu verbinden. Für seine Anfrage war in meinem winterlichen Terminkalender kein Platz. Meine Frau fand jedoch einen und so waren wir mit von der Partie.
Vier Tage in frühlingshaft Landschaft, zwei schöne Läufe und Einblick in die OL-Community Israels machten es neben den Einblicken in die geschichtsträchtigen Orte und den Alltag eines Landes zwischen Ost und West zu einem beeindruckendem Erlebnis.
Der OL-Sport in Israel ist in der Teilnahme und dem Ablauf mit Österreich durchaus vergleichbar, wenngleich alles ein bisschen jünger (40 jähriges Verbandsjubiläum), kleiner und einfacher organisiert scheint. Auch leidet man etwas unter der Abgeschiedenheit, und freut sich über Gäste, obwohl auch so das Sprachengewirr durchaus babylonisch ist. Wir wurden einem Verein zugeordnet, der uns betreute und in sein Buffet mit einschloss: ein großer Tisch mit Lebensmitteln und Getränken, die jeder befüllt und an dem man sich nach dem Lauf labt.
Im israelischen Winter kommen für den Österreicher durchaus Frühlingsgefühle auf. Es war herrlich Grün und man lief durchaus durch Blumenwiesen, nach einem außergewöhnlich feuchten Winter, der dem See Genesareth einen Pegelstand von 3-4 m plus bescherte. Der starke Regen vor dem zweiten Tag schien auch den Betrieb im WKZ, einer Wiese im Schulgelände, kaum jemand zu stören.
Ein wunderschöner, halb-offener, gut belaufbarer Wald an einer Hügelkante, mit ein paar Felsen und Dickicht stand am ersten Tag am Programm. Nicht wirklich schwer hatte er doch seine Tücken und auch überwindbare Zäune (Stacheldraht in 6 facher Ausführung) der mich in einem Fall (nicht eingezeichnet) schwer aus der Bahn warf. Wolfgang gewann. Für mich blieb trotz diesem Zeitverlust der 4. Platz.
Am zweiten Tag fanden wir uns in offenem Gelände wieder, mit vielen Strauchinseln und geringen Geländemerkmalen und navigierten durch die Lücken. Die Gastgeber begingen den Fehler, Wolfgang kurz hinter mir starten zu lassen, sodass wir bald gemeinsam durch das Gelände pflügten und die israelische Konkurrenz deutlicher abhängten, als es dem Stärkeverhältnis entsprach. So endete es mit einem Doppelsieg in den Israel Open in der Klasse M55 für die Zugroasten.
Das Nachmittagsprogramm führte uns an die zuhauf vorhandenen historischen Stätten aller Epochen und Völker, die gepaart mit Wolfgangs Expertise ihre Geschichte und Geschichten vor uns ausbreiteten. [Ein Bericht von Josef Zapletal]