Croatia Open, Pannon MTBO-Wochenende & Friendship Cup – irgendwas ist immer
11. August 2020
Obwohl in diesem Sommer einige internationale Orientierungslauf-Veranstaltungen verschoben oder abgesagt worden sind, locken rund um Österreich dennoch genügend Wochenend-Bewerbe oder Mehrtagesläufe, um im Juli und August aktiv mit Karte und Kompass unterwegs zu sein.
So waren Läuferinnen und Läufer unseres Vereines zwischen 25. Juli und 09. August 2020 in Ungarn beim Friendship Cup und beim Pannon-MTBO-Wochenende sowie in Kroatien beim Croatia Open dabei. Zu Fuß und mit dem Mountainbike.
Croatia Open:
Hitzeschlacht & Regenrennen. Karst & Krk. Beim Croatia Open vom 01. bis 06. August 2020 war für alle Etwas dabei. Alle Naturfreunde waren Babsi [W45-] und Boris [H45-]. Vier der fünf Etappen fanden im und am Risnjak Nationalpark im Nordwesten der Dinarischen Alpen statt. Das Mittelgebirge ist wild, schroff und verkarstet. Die Karten und das Gelände waren dementsprechend fordernd, o-technisch und physisch. Dauerregen bei 12 Grad (Etappen 4 und 5) machen die Sache auch nicht leichter, aber erst recht zu einem November-Erlebnis im Hochsommer.
Zu einem Erlebnis wurde auch Etappe 3: der Sprint in Krk begann um 19 Uhr, das begleitende Gewitter kurz davor. Die ersten Posten in einem dichten Park hätte man mit Stirnlampe besser gefunden, dafür war das Surfen durch die engen, kopfsteingepflasterten Gassen der Altstadt ein nasser Spaß. Wir auch die Zeit zwischen Etappe 2 und 3, die fast alle Teilnehmer nicht in den Bergen, sondern am Meer genossen.
Die Zeitplan-Gleichung „Bei 5 Etappen in 6 Tagen gibt es (nahezu) 2 freie Tage“ ging voll auf. Die Erwartungen von Babsi (mit den Ergebnissen 3., 2., mp, 2., und 1) und Boris (zweimal 3. und ebenfalls einmal mp) nur zum Teil. Dennoch ist das Croatia Open eine Reise wert.
Friendship Cup
Drei Tage im Dreiländereck Ungarn-Österreich-Slowenien. Der Friendship Cup (Baratsag Kupa) wurde in der Region Örseg südlich von Szentgotthard gelaufen. Eigentlich eine grenzüberschreitende Veranstaltung wurden aufgrund der Corona-Situation heuer alle Etappen in Ungarn gelaufen. Zwischen 07. und 09. Juli standen eine Mitteldistanz und zwei verkürzte Langdistanz-Rennen auf dem Programm.
Am ersten und zweiten Tag ging es kreuz und quer durch den „sehr schönen und sehr gut belaufbaren Wald von Apátistvánfalva” (Zitat Veranstalter). Hier, wo 2018 die ungarischen Meisterschaften ausgetragen wurden, gab es für das Naturfreunde Wien-Orienteering zum Auftakt einen Doppelsieg durch Oli und Anton [H-16]. Wolfgang W. [H21 Elite] fehlten nur 20 Sekunden auf einen Podestplatz, er wurde starker 4. über die Mitteldistanz und wiederholte dieses Ergebnis am 2. Tag. An diesem Samstag liefen Anton und Oli auf die Plätze 2 und 3, Josef und Michael [H45-] belegten die Plätze 11 und 13, Christine [D45-] eroberte den 7. Platz.
Am Sonntag wurde der Friendship Cup im Wald von Farkasfa auf einer teilweise ganz neuen Karte abgeschlossen. In der Gesamtwertung durften Anton und Oli [H16-] über die Plätze 1 und 2 jubeln, „Senior” Wolfgang W. eroberte gegen starke, junge Konkurrenz [H21 Elite] den 4. Platz, Josef [H45-] wurde 10.
Gesamtwertung – Friendship Cup
Pannon-MTBO-Wochenende
Die zwei Rennen am traditionellen Pannon-Mountainbike-Orienteering-Wochenende zählten auch heuer zum Austria Cup. Zwischen Veszprem und Papa, in den Wäldern und Hügeln des Bakony-Gebirges rund um Farkasgyepü entwickelten sich am 08. und 09. August 2020 Mittel- und Langdistanz zu heißen Härtetests. Babsi [W40-] wurde an beiden Tagen und auch in der Gesamtwertung 2., während sich Boris [H50-] mit den Plätzen 3 und 2 den Sieg in der umkämpften Gesamtwertung sichern konnte. Nach 2 Stunden und 48 Minuten Fahrzeit hatte er nur 37 Sekunden Vorsprung.
Das Langdistanz-Rennen am Sonntag war bisher der härteste Wettkampf des Jahres, und eines mit Lerneffekt. Wir haben gelernt, dass der ehemalige Ski-Abfahrstweltmeister Peter Müller aus der Schweiz ohne Luftpumpe anreist und trotzdem begeisterter MTBO’ler ist. Wir haben gelernt, dass man bei drei allgemein (an)erkannten Routen durchaus auch eine 4. wählen kann und diese dann von den anderen liebevoll „Kastner-Trail“ genannt wird. Wir haben gelernt, dass im Wettkampf ein Bad in einem Schlammloch keine Kur für Mensch und Maschine ist. Wir haben gelernt, dass bei dieser Hitze der letzte Kilometer hinauf zum Ziel ewig lang sein kann. Und wir haben gelernt, dass bei 35 Grad Lufttemperatur Brunnen und Gießkannen des nahen Friedhofs für herrliche Duscherlebnisse sorgen können.