Zwei Staatsmeisterschafts-Medaillen beim Sprint-Saisonhöhepunkt 2020 in Graz
06. Oktober 2020
Nach der Absage der Ende Oktober in Rust am Neusiedlersee geplanten österreichischen Sprint-Staatsmeisterschaften und österreichischen Sprint-Meisterschaften hat man im ÖFOL mit Hilfe des OLC Graz schnell reagiert. Dieser Saisonhöhepunkt fand nun am 04. Oktober 2020 in Graz statt.
Die Zeit für Wochenendplanung und Anmeldung war knapp. Dennoch kämpften knapp 60 kurzentschlossene Läuferinnen und Läufer unseres Vereines auf der Kurzstrecke um Titel und Medaillen. Das Naturfreunde Wien – Orienteering Team navigierte dabei zu 6x Gold, 11x Silber und 4x Bronze.
„Die Route wird berechnet“: Mit der Bekanntgabe des Laufgebietes begannen bereits daheim die taktischen Überlegungen. Wo könnte der Start sein? Wo das Ziel? Wo die gesicherten Übergänge über stark befahrene Straßen? Bei herrlichem Herbstwetter brachte dann der flache, schnelle Sprint durch Teile der Grazer Altstadt darüber Gewissheit.
„Die von ihnen gewählte Route enthält postenpflichtige Abschnitte“: Das Startdreieck befand sich am Eingang zum Volksgarten. Dieser wurde von den Bahnlegern für ein spannendes Feldexperiment genutzt: Wie viele Posten kann man auf engstem Raum setzen? Die Eliteläufer etwa hatten auf den ersten 1.300 Metern 15 Posten anzulaufen. High-Speed-Stress beim Erfassen und Umsetzen.
„Achtung, Geschwindigkeitsbeschränkung“: Zweimal ist das an diesem Tag der Fall. Aus Sicherheitsgründen. Und das geht so. Posten stempeln – Zebrastreifen über Volksgartenstraße und Belgiergasse in Ruhe benutzen – Posten stempeln – weitersprinten. Die Zeit für beide Straßenüberquerungen wird am Ende von der Laufzeit abgezogen.
„Wenn möglich, bitte wenden“: Posten stempeln und wenden, natürlich ist das möglich. Aber ist es auch sinnvoll? Oder wäre es besser, nicht zu wenden und ohne Tempoverlust eine andere Route zum nächsten Posten zu laufen. Diese Frage ist zwischen Start und Ziel oft zu beantworten. Die Entscheidung muss schnell getroffen werden. Was ist besser? Was ist schneller? Wo bleibe ich im Flow?
„Baustelle voraus“: Im mittleren Abschnitt waren einige Gassen durch Baustellen blockiert. Teilweise ganz, teilweise war ein schmaler Streifen zum Belaufen frei. Auch hier war genaues Kartenlesen gefragt.
„Geplante Ankunft in 12-15 Minuten“: In vielen Kategorien entschieden wenige Sekunden im Kampf um Titel und Medaillen. Die Bahnlängen waren in fast allen Kategorien gut berechnet. In der sehr stark und international besetzten Herren-Elite wurden die Vorgaben von den Schnellsten sogar noch unterboten. Für unsere jungen Naturfreunde endete die Staatsmeisterschaft auf den Plätzen 5 (Jannis), 10 (Nico), 11 (Flo) und 12 (Clemens). Jannis fehlten nur 14 Sekunden auf Bronze.
„Sie haben ihr Ziel erreicht“. In der Damen-Staatsmeisterschaft stellte unser Verein dafür zwei Drittel der Medaillengewinnerinnen. Ylvi hatte ihr Rennen bereits mit der überlegenen Bestzeit und dem Titel bei den Juniorinnen beendet, als die Elite-Damen starteten. Aber da [D-20Elite] und [D21Elite] die gleiche Bahn laufen, kann man auch als Juniorin in der Staatsmeisterschaft mitmischen. Und Ylvi mischte. Ihre Zeit von 12:24 Minuten reichte überraschend zu Bronze. Anika lief 12:08 und damit zu Silber. Tina, Jasmina und Anja beendeten die ÖSTM auf den Plätzen 6, 7 und 8.
„Das Ziel befindet sich unmittelbar vor ihnen“: In den Nachwuchs- und Seniorenkategorien wurden die österreichischen Meisterinnen und Meister ermittelt. Was unseren Verein betrifft: vor allem Meisterinnen. Denn zu Gold sprinteten Ylvi [D-20Elite], Marina [D40-], Babsi [D45-], Claudia [D50-] & Birgit [D55-] sowie Peter [H55-]. Dazu gab es Silber für Christine [D45-], Manuela [D50-] & Vera [D55-] sowie Jakob [H-20Elite], Anton [H-16Elite], Lauri [H-12], Wolfgang [H45-], Ferri [H50-], Josef [H60-] & Ernst [H75-]. Komplettiert wurde unsere Erfolgsbilanz mit Bronze für Thomas [H40-], Boris [H50-] & Axel [H55-].
„Jetzt rechts und dann gleich wieder links abbiegen“. Das haben Naturfreundinnen und Naturfreunde auch in den weiteren Austria Cup- und Rahmenkategorien getan. So freuen wir uns über einen weiteren Sieg und 4 Podestplätze: 1. Tim [Hobby] 2. Cleo [D-10], 2. Emil [Offen lang], 2. Natalia [Offen kurz], 3. Viktor [H21lang]
„Fahren sie zur angegebenen Route“: Das taten wir nach der kurzen ÖSTM-Siegerehrung und machten uns auf den Heimweg nach Wien. Für so manchen klang der Tag dann im Wochenend-Rückreise-Stau auf der A2 aus.
Fotos – ÖSTM Sprint [von Ferri]