Berichte

Formaufbau in Zeiten der Pandemie – unsere Elite-AthletInnen sind gut unterwegs

17. Februar 2021

 

Was bleibt uns Orientierungsläuferinnen und -läufern in den Zeiten der Pandemie aufgrund der Erfahrungen aus dem Vorjahr ? Es bleibt die Hoffnung auf eine annähernd normale Saison 2021. Und diese Saison sollte in wenigen Wochen beginnen: mit den ersten regionalen und nationalen Läufen, aber auch mit den ersten internationalen Wettkämpfen Ende März, Anfang April.   

Darauf bereitet sich derzeit unsere starke Naturfreunde-Elite vor. Unsere ÖFOL-Elitekaderathletinnen und Athleten haben 2021 große Ziele: es geht um Einsätze bei der Sprint-Europameisterschaft in der Schweiz, der WM in Tschechien, und den Weltcups in der Schweiz, in Schweden und in Italien.

Trainiert wird intensiv und konsequent. Trotz Covid-19-Pandemie, trotz Ein- und Beschränkungen. Denn im Winter wird die Basis für einen erfolgreiche Saison gelegt, unabhängig von 7-Tages-Inzidenzen oder der Verfügbarkeit von Impfstoffen. Und man kann festhalten: der Formaufbau läuft gut.

Anja ist Teil des A-Kaders (Weltcup-Gruppe) und findet „es geht bergauf“. Sie hat viel in ihrem Heimwald trainiert, den Harzberg kennt sie jetzt wirklich gut und von allen Seiten. Der Lockdown hat ihr weniger Schitouren und keine Besuche im Fitnesscenter ermöglicht, „aber man ist ja flexibel.“ Ihr Fokus gilt klar der WM in Tschechien im Juli. Bis dahin gilt es verletzungsfrei zu bleiben und die Form zu steigern. Eine erste wichtige Standortbestimmung ist für Anja das Euromeeting in Tschechien von 12.-14. März 2021.

Dort hofft auch Anika, die dem B-Kader (Entwicklungs-Gruppe) angehört, auf einen guten Saisonstart. Die Grundlagen dazu hat sie mit vielen Einheiten im Augarten gelegt. Die wöchentlichen, gemeinsamen Vereinstrainings haben ihr sehr gefehlt, dafür hat sie „ihre Leidenschaft fürs Radfahren entdeckt“. Alles in allem läuft das Wintertraining „super bis jetzt“. Am meisten geht Anika die Stimmung bei Staffel-Rennen ab, sehr gerne würde sie den Mixed-Sprint-Staffel-Titel erfolgreich verteidigen. Weitere Ziele sind die Sprint-EM und das Langdistanz-Rennen bei der WM.  Zuletzt hat sie dafür sogar 1 Woche auf Čres trainieren können.

Jasmina, ebenfalls im B-Kader, war ebenfalls in Kroatien dabei. Das hat auch Abwechslung zu den vielen Einheiten in „in den wunderschönen Weiten des Wienerwaldes“ gebracht. Auch ihr sind die gewohnten, gemeinsamen Trainings abgegangen und vor allem der Kontakt zu den anderen, Umarmungen inklusive. Nicht nur aus diesem Grund freut sie sich auf „eine Impfung“. Gegen Top-Ergebnisse ist sie sowieso nicht immun, auf der To-Do-Liste stehen das Euromeeting, die Austria Cups und die erfolgreiche Qualifikation für die WM. Da wäre vor allem die Teilnahme am Mitteldistanz-Rennen ein großes Ziel.

Neu im B-Kader ist Ylvi in ihrem ersten Elitejahr. Ihre Form „passt gut für Mitte Februar“. Auf Čres hat sie sich schon spannende Duelle mit Jassi & Anika geliefert. Der Lockdown hatte keinen negativen Einfluss auf ihre Vorbereitung, der Bisamberg war und ist nah genug für viele gute Einheiten. Lieber hätte sie natürliche „regelmäßige, gemeinsame Vereinstrainings“ genossen. Ylvi möchte sich heuer in der nationalen Elite etablieren und hofft auf eine erfolgreiche Qualifikation für die Sprint-EM. Das Euromeeting in Tschechien wird ihr zeigen, wo sie als Newcomerin steht.   

Schon ein Jahr mehr Elite-Erfahrung hat Jannis, der auch dem B-Kader angehört. Auch seine Vorbereitung läuft gut und hat meistens direkt vor der Haustür begonnen. Jannis hat viel im heimatlichen Wienerwald trainiert. Aufgrund der Beschränkungen musste er bei Reisen und OL-Technik-Trainingseinheiten zurückstecken. Ihm fehlt vor allem die Möglichkeit „spontan wohin zu fahren“. Daher ist seine Form für ihn „schwer zu beurteilen ohne Vergleiche, aber ganz o.k.“ Bis zu seinem großen Saisonziel, der WM, ist ja noch Zeit. Das Euromeeting folgt schon bald.

Das Euromeeting hat auch B-Kaderläufer Nico im Visier. Virus und Lockdown haben sein Training insofern beeinflusst, dass aufgrund weniger Trainingslager als üblich mehr Zeit für individuelle Vorbereitung war, für ihn „viel in steilen Wäldern“. Die üblichen Trainingstage im Süden (Spanien, Portugal) fielen aus, dafür war er auch eine Woche Inselhüpfen in Kroatien. Er „fühlt sich gut, aber bis zu den wichtigen Wettkämpfen ist noch Zeit“. Nico will heuer Staatsmeisterschaftsmedaillen gewinnen und im Weltcup erstmals in die Punkteränge laufen. Als Wettkampfleiter freut er sich auf unseren Austria Cup im April.

Die Mitteldistanz-Staatsmeisterschaft wird auch einer der ersten Renn-Einsätze von Tina sein. Da sie während des Lockdowns nicht auf der Uni war, hatte sie sogar mehr Zeit fürs Laufen, vor allem „bei ihr in der Gegend im Bereich Wolfersberg und Kolbeterberg.“ Dafür ist das Krafttraining etwas auf der Strecke geblieben. Die Form ist schwer einzuschätzen, was aber sicher ist, dass ihr der Kontakt mit den anderen sehr fehlt. Das Planen der Saison ist schwierig, aber „die Teilnahme an der Studenten-EM in Belgrad im Juli wäre cool und ein Ziel.“

Viel in und rund um Wien hat Clemens trainiert. Den Dezember hat er in Finnland verbracht, wo die Trainingsmöglichkeiten sehr gut waren. Aufgrund von Achillessehnenproblemen hat er „viel Zeit auf dem Rad verbracht“. Das ist eine gute Basis, um im Lauf der Saison eine gute Form aufzubauen. Clemens hat zunächst auch das Euromeeting auf dem Schirm. Er will heuer den Anschluss an die nationale Spitze schaffen und bei Staatsmeisterschaften überraschen. Ein großes Ziel ist, „Österreich bei einem der Weltcup-Rennen zu vertreten.“

Viel in vertrauter Umgebung hat auch Flo trainiert: In den Wäldern Wiens rund um Schafberg, Hameau, Sophienalpe und Jubiläumswarte. Aufgrund des Lockdowns ist er nur wenig auf der Bahn gelaufen, oft wurden spontane Pläne umgesetzt. „Gemeinsame Intervalltrainings“ sind ihm abgegangen. Da Flo auch in keinem ÖFOL-Kader ist, durfte er an keinen Kursen teilnehmen, fühlt sich aber dennoch „solide, aber nicht in Bestform“. Er hofft auf gute Leistungen bei den Austria Cups und, dass er schon bald wieder den Spaß und das Gemeinschaftsgefühl bei OL-Wettkämpfen genießen kann. Das hoffen wir alle mit ihm.