Wir sammeln meisterlich: Medaillen in Italien und Erfahrungen in der Schweiz
10. Mai 2021
Der Großteil der österreichischen OL-Familie muss nach wie vor warten, bis ÖFOL und WOLV aus der Corona-Starre erwachen. Nicht so einige unserer Eliteläuferinnen und -läufer, die schon jetzt jede Gelegenheit nutzen, um Wettkämpfe zu bestreiten. Zuletzt am 8. und 9. Mai 2021 in verschiedenen Disziplinen bei Italienischen und Schweizer Meisterschaften.
In Italien konnten Ylvi, Erik & Jakob bei den Mitteldistanz- und Staffelmeisterschaften Medaillen aus Gold und Silber sammeln, bei den international stark besetzten Schweizer Sprint-Meisterschaften umfasste für Anja, Jasmina & Nico die Sammlung vor allem Erfahrungen und Erkenntnisse.
Das Ziel der Reisegruppe Italien war der Vorgarten der Dolomiten. Ziemlich genau 100 Kilometer nördlich von Venedig erstreckt sich die Pian del Cansiglio. Dieses Hochplateau auf 1.000 – 1.200m, an der Grenze von Venetien zu Friaul-Julisch Venetien ist so etwas wie eine bewaldete Mittelstation zwischen Meer und Alpen. Der ortsansässige und wunderschöne Foresta del Cansiglio bietet mit seinen steinigen Karst-Formationen ein spektakuläres und sehr schwieriges OL-Gelände.
Am Samstag wurde das Wochenende mit den italienischen Mitteldistanz-Meisterschaften eröffnet. Da sich der Bahnleger auf der guten Karte so richtig ausgetobt hat, durfte man in den beiden Elite-Kategorien – was die Laufzeiten betraf – fast eine Langdistanz im Wald genießen. Bei den Damen lief Ylvi in 49:32 Minuten zur Silbermedaille. Bei den Herren wurde Erik mit einer Zeit von 50:24 Minuten Achter, für Jakob wurde es der 25. Platz.
Am Sonntag folgten die italienischen Staffel-Meisterschaften. Selber Wald, selbe Karte, andere Bereiche. Ylvi bildete mit den beiden Grazerinnen Anna und Hanni das Trio „Team Austria“. Ylvi eröffnete als Startläuferin und kam nach 42 Minuten in der Spitzengruppe zum ersten Wechsel. Die drei Österreicherinnen blieben Spitze und holten sich die Goldmedaille. Bei den Herren waren Erik & Jakob gemeinsam mit Lukas aus Leibnitz als (sehr) flottes Trio im italienischen Karst unterwegs. Startläufer Lukas beendete sein Rennen nur etwas mehr als 1 Minute hinter dem Führenden als 4., Jakob verbesserte die Position von „Team Austria 1“ dann von 4 auf 3, und Schlussläufer Erik konnte die verbliebenen Gegner überholen und als Sieger ins Ziel laufen. Also gab e auch Gold für Erik & Jakob.
Die Hochform auf dem Hochplateau hat Folgen, gut schmeckende. Oder anders formuliert: Gewinne in Italien, und du wirst (kalorien)reich beschenkt. Das kleine Staffel-Party-Set umfasst pro Person ein 3er-Karton-Prosecco und einen mindestens 600g schweren Käse-Ziegel.
Nicht ganz so ausgelassen war die Stimmung unter den anwesenden Wiener Naturfreunden bei den Schweizer Sprint-Meisterschaften am 09. Mai in Zwingen im Kanton Basel-Landschaft.
Zwingen. Nie gehört ? Nie gehört ! Zwingen liegt an der Mündung der Lüssel und die Birs. Da diese Feststellung zur Feststellung der geographisch Lage sicher nur einer eher kleinen Zielgruppe dient, sei noch folgendes ergänzt: Zwingen befindet sich in der Nordwestschweiz, südlich von Basel, im Dreiländereck Schweiz-Frankreich-Deutschland.
Wenige Tage vor dem Beginn der Sprint-Europameisterschaft (EOC) 2021 war dieser Lauf international hervorragend besetzt. Neben den sehr starken Schweizerinnen und Schweizern mussten sich Anja, Jasmina und Nico auch noch mit schnellen Generinnen und Gegnern aus Finnland, Norwegen, Frankreich, Russland, Estland und weiteren Ländern herumschlagen, konnten aber wichtige Erfahrungen und Erkenntnisse sammeln.
Bei hohen Temperaturen galt es hohes Tempo gnadenlos durchzuziehen. Das gelang nicht allen. So brachte der heiße Sonntag in Zwingen für Anja und Jasmina die Plätze 43 und 44, zweidreiviertel Minuten hinter Siegerin Simona Aebersold aus der Schweiz, die sich drei Sekunden vor Teamkollegin Elena Roos der Titel sichern konnte.
Bei den Herren war Yannick Michiels aus Belgien der Schnellste. Schweizer Meister wurde Joey Hadorn als Zweiter. Für Nico endete die Tempojagd rund um Schloss Zwingen auf dem 47. Platz, zwei Minuten hinter EOC-Medaillenkandidat Michiels. Käse gab es dafür keinen. Nicht einmal in der Schweiz.