Schnell, schneller, Jannis! Jubel über Gold bei den Sprint-Staatsmeisterschaften 2021.
05. Juni 2021
Wenn die nationale OL-Saison Fahrt aufnimmt, dann aber richtig. Einen Tag nach den österreichischen Staffel-Meisterschaften stand am 04. Juni 2021 nicht die Teamleistung, sondern das individuelle Können im Mittelpunkt. Die österreichischen Sprint-Staatsmeisterschaften in Graz ließen die schnelle und große Abordnung unseres Naturfreunde Wien – Orienteering Teams so richtig Jubeln.
Wenn Jannis Fahrt aufnimmt, dann aber richtig. Der noch 21-jährige raste im Stadtteil Eggenberg in der Herren-Elite zu seinem ersten Staatsmeistertitel in einer Einzelkonkurrenz. Das NF Wien-Medaillenset komplettieren in der Damen-Elite Anika mit Silber und Ylvi mit Bronze. Dazu gab es in den Austria Cup-Kategorien noch 3 Siege und 14 weitere Podestplätze für die Türkis-Blau-Weißen.
Akribisch und leidenschaftlich haben sich unsere jungen Eliteläuferinnen und -läufer auf diese Titelkämpfe vorbereitet. Sogar eine Sprint-Karte des Wettkampfgebietes wurde gezeichnet, vermeintliche Start-Bereiche definiert, mögliche Bahnen angelegt und heftig diskutiert. Aber oft kommt alles anders.
Der Start lag südöstlich des Eggenberger Stadions, in dem die Sprint-Bahnen endeten. Die erste Origami-Aufgabe bestand darin, die Postenbeschreibung sinnvoll zu falten. (Nicht nur) in den Staatsmeisterschaftskategorien wurde das Fassungsvermögen der Postenbeschreibungshalterungen überschritten. Die Damen hatten auf ihrer 3,4 Kilometer langen Strecke 29 Posten zu stempeln, die Herren sogar 32, verteilt auf 3,6 Kilometer. Das übersteigt die Länge jedes durchschnittlichen Unterarms.
Der erste „Posten-10er-Block“ war sofort nach dem Start im Bereich der FH Joanneum mit Höfen, Mauern und Durchgängen abzuarbeiten. Nach einem „gesicherten“ Straßenübergang und einer Laufstrecke warteten in einem Innenhof und auf einem Spielplatz die nächsten beiden Postennester. Eine weitere kurze „Verbindungsstrecke“ führt die schnellen Damen und Herren dem Finale näher: doch etwas überraschend waren die 8-10 letzten Posten im Eggenberger Bad versteckt. Zwischen Kinderbecken und Rutsche, Sandkiste & Dusche, Bademeisterhütte & Sprungturm, zwischen Bikini und Surfershort.
Unbeeindruckt davon lief Jannis ein herausragendes Rennen in der sehr stark besetzten Herren-Elite. Schon vor den letzten beiden Posten im Stadion-Areal machten die Zwischenzeiten klar, dass er an diesem Tag der Schnellste ist. Nach 12:38 Minuten stempelte er die Zielstation. Diese Zeit sollte keiner mehr unterbieten. Mit 16 Sekunden Vorsprung eroberte Jannis seine erste Solo-Goldmedaille bei Staatsmeisterschaften. Mit sehr gutem Speed war auch Nico lange in den Kampf um die Bronzemedaille verstrickt. Kurz vor dem Ziel ließ er dann im Schwimmbad einen Posten aus: Fehlstempel. Dafür sprintete Clemens als 5. ebenso in die Top Ten wie die Junioren Erik und Jakob auf den Plätzen 9 und 10.
Bei den Damen lieferten sich Anika und Ylvi über das gesamten Rennen ein Duell um Sekunden, ein Duell um Platz 2 und 3. Die beiden waren in den “Sektoren“ 1 und 3 genau gleich schnell, im Ziel dann nur durch 4 Sekunden getrennt. So ging – übrigens wie im Vorjahr – Silber an Anika, Bronze an Ylvi. Die Favoritin Laura Ramstein wurde 4., nur 3 Sekunden hinter Ylvi. Jasmina wurde 5., Tina sorgte als 7. auch für ein Top-Ergebnis. Gold schnappte sich Anna Simkovics vom OLC Wienerald.
Auch für alle anderen Kategorien war wurde heftig gesprintet. Es ging um die ersten Spitzenplätze und Punkte im Austria Cup 2021. Für unser Naturfreunde Wien – Orienteering Team gab es 3 Siege durch Annina [D-12], Babsi [D45-] und Ferri [H55-], wobei sich Ferri genau 2 Sekunden vor Peter durchsetzte und Babsi vor Christine gewann.
Weitere 2. Plätze durften Anna [D-12], Marina [D40-], & Sabine Ho. [D55-], sowie Theo [H-16E], Thomas [H40-], Wolfgang W. [H50-] & Josef [H60-] bejubeln.
Dazu gab es Platz 3 für Rita [D-20E] & Claudia [D50-] – übrigens eine Sekunde vor Riki – sowie für Samuel [H35-], Günther [H50-], Frederic [H65-], Ernst [H75-].
Danach übersiedelten die schnellen Beine nach Fürstenfeld. Zwei Rennen in zwei Tagen sind nie genug. Außerdem lagen ja Samstag und Sonntag noch vor uns, und damit auch ein Austria Cup über die Langdistanz und die ÖM Mannschaft. Ob sich die schnellen Beine schnell erholt haben, lest ihr an anderer Stelle.
