Weltcup in Schweden: Die Trauben hängen hoch in der Wildnis
15. August 2021
Fünf junge Elite-Läuferinnen und Läufer unseres Vereines hatten von 12. bis 15. August die Chance, sich bei den Weltcup-Rennen in Idrefjäll mit den Besten der Welt zu messen. Nach den Bewerben über die Lang- & Mitteldistanz sowie den Staffel-Entscheidungen im schwedischen Wintersportort wurde erwartungsgemäß deutlich, das an der Spitze die Trauben hoch hängen, auch in der Wildnis.
Anika, Jasmina, Ylvi, Clemens und Nico haben in den Einzelrennen die Weltcuppunkteränge zwar – teilweise ganz knapp – verpasst, konnten aber neben Kilometern im harten & wilden Gelände auch viele wertvolle Erfahrungen sammeln. Jannis & Anja mussten leider gesundheitsbedingt auf ihre geplanten Starts verzichten.
Nach dem Elitekader-Trainingskurs in Sälen ging es weiter in den Norden. Die ersten, die das ÖFOL-Team in Idre begrüßten, waren Renntiere. Sie waren die einzigen Einhemischen, die am Straßenrand Spalier standen. Die Renntiere sprachen es nicht aus, aber sie sagten „Willkommen in der Wildnis“. 140 Männer und 114 Frauen aus 30 Nationen waren zu begrüßen.
Die Weltcup-Runde begann am Donnerstag mit einer äußerst anspruchsvolle Langdistanz. Viele Erwartungen betreffend Härte & Herausforderung wurden dabei sogar noch übertroffen. Das Gelände nördlich des Burusjön bot nebst langgezogenen Hängen mit etwas besserer Sicht (auf den See) auch sehr detaillierte und feinkupierte Gebiete. Die Bahnen waren zusätzlich auch physisch sehr fordernd. So wartete u.a. nach der Arenapassage einen wilde „Kletterpartie“ mit 200 Höhenmetern. Zudem war das Gelände mit vielen überwachsenen Steinen bedeckt, alle mussten sich nicht nur auf die Karte, sondern auch auf den Untergrund konzentrieren.
Nico‘s Langdistanz-Reise endete auf Platz 55, nur dreieinhalb Minuten fehlten auf Weltcuppunkte. Clemens beendete sein Debut auf der großen Bühne auf dem 86. Platz und war mit seiner physischen und technischen Leistung nicht ganz zufrieden, möchten aus den Fehlern aber für die Zukunft lernen. Bei den Damen kämpfte sich Jasmina auf den 58. Platz, knapp vor Anika, die 61. wurde. Die Siege gingen an die Jungstars Simona Aebersold (SUI) und Kasper Fosser (NOR).
Nach einem Ruhetag wurde im Natur(pur)reservat Gränjåsen zur Entscheidung über die Mitteldistanz gebeten. Das Gelände war extrem fordernd und o-technisch (Zitat) „teilweise grenzwertig“. In den flachen Gebieten mit sehr detailliertem Kartenbild galt es ebenso einen guten Plan zu verfolgen wie in den steilen Abschnitten mit wenigen Objekten. Stetiger Begleiter waren, praktisch den ganzen Tagen hindurch, der Regen und auf dem offenen Gipfelplateau eisiger Wind. Anika lief stark, verpasste Weltcuppunkte als 43. Nur ganz knapp, Jasmina kam als 63. ins Ziel, Ylvi beendete ihr allererstes Weltcup-Rennen auf dem 82. Platz. Sensationell tagesschnellste war die schwedische Juniorin Hanna Lundberg, die mit Startnummer 1 das Rennen auf den Kopf stellte.
Bei den Männern ärgerte sich Nico als 59. Über seine nicht zufriedenstellende technische Leistung, auch Clemens fühlte sich als 99. körperlich viel besser als technisch. Der Tagessieg ging an Joey Hadorn (SUI).
Auf der selben Karte wurden zum Abschluss des Wochenendes die Staffel-Rennen gelaufen. Bei den Damen war Anika Teil des Teams AUT1, das den 14. Platz erlief. Jasmina & Ylvi bildeten zwei Drittel des Trios AUT2 auf dem 24. Platz. Bei den Herren kam Nico mit den Kollegen von AUT2 als 32. Ins Ziel. Ein individuell gutes Rennen gelang Clemens mit dem internationalen Staffel-Team SWE/AUT/ARG.