Der kleine Grenzverkehr im Mountainbike-Orienteering Austria Cup hat begonnen
27. April 2022
Wer im Mountainbike-Orienteering die heurige Austria Cup-Saison erfolgreich gestalten will, muss über Grenzen gehen. Über die eigenen (in den Rennen) und über die Österreichs (vor und nach den Rennen).
Der Auftakt erfolgte am 23. und 24. April 2022 in Ungarn mit zwei Wettkämpfen. Vier Wiener Naturfreunde reisten am Samstag zweieinhalb Stunden mit Kurs Süd-Ost ins WKZ und verließen dieses am Sonntag mit 2 Podestplätzen.
Es sind nur 10 Kilometer von Soly bis zum Ufer des Balaton. Dennoch wurde der kleine Ort, östlich von Veszprem, nicht vom Tourismusboom erfasst. Anders gesagt: Soly ist ein Kaff im ungarischen Hinterland, das vor allem von bellenden Hunden dominiert wird.
Wobei: da wäre der Kalvarienberg zu Ehren des Heiligen Istvan, die Ruine einer alten Papiermühle, zwei Kirchen und das größte Holzschwert der Welt. Dieses Denkmal, eine 12m große Kopie des Schwertes von König Stefan wurde 2014 vom Blitz getroffen und benötigt ein Service.
Das galt auch für viele Mountainbikes nach dem ersten Renntag, aber nicht das mit dem Blitzschlag. Am Samstag wurde eine flotte Mitteldistanz gefahren. Das leicht hügelige Gelände war größtenteils offen, sehr ruppig und sehr dornig. Querfahren war erlaubt, aber nicht zwingend ratsam, weil mit großem Pannenrisiko verbunden. Vielen Reifen ging die Luft aus. Für zusätzliche Reize sorgten viele Motocross-Spuren und animalische Erlebnisse. So durften einige den Postenstandort „im Zentrum einer Schafherde“ kennenlernen.
Ein gelungenes MTBO-Debut konnte Matilda [W14-] bejubeln. Sie wurde als beste Österreicherin hinter einer jungen Slowenin Zweite. Auch Babsi [W50-] fuhr auf das Podest. Als Dritte fehlten ihr nur 5 Sekunden auf Karena Hanley (GBR) und 27 Sekunden auf Siegerin Agnes Nemeth (HUN). Christine wurde in dieser Kategorie Fünfte. Michael [H50-] musste im Ziel einen mp zur Kenntnis nehmen.
Sonntag war dann Langdistanz-Tag. Teile der Karte kannten alle bereits vom Samstag, neu war der phasenweise heftige Gegenwind. Längere Routenwahlen führten auch durch den Wald an den Hängen des 253m hohen Sukory-hegy. Am Ende warteten noch ein paar Routen im offenen Gelände
Babsi [W50-] wurde Zweite hinter Veronika Cseh (HUN) und sicherte sich damit auch Platz 1 in der Zwei-Tages-Gesamtwertung. Christine radelte auf Platz 6 des internationalen Feldes. Der Besuch war gut, denn beiden Rennen zählten zum österreichischen, zum ungarischen und zum tschechischen MTBO-Cup.
Auf der Heimreise entstand eine Idee. Man könnte ja noch vor der Grenze tanken. Diesel & Benzin kosten in Ungarn rund 50 Cent weniger pro Liter. Diese Idee hatten aber viele andere auch. Sehr viele. Der Tankstellen-Rückstau führte zu Verzögerungen auf der Autobahn.
Erlebnisse wie diese könnten zu dauerhaften Begleiterscheinungen im MTBO-Austria Cup 2022 werden, denn der kleine Grenzverkehr geht weiter. Die nächsten beiden Rennen finden am 28. und 29. Mai in Sastin-Straze nördlich von Bratislava in der Slowakei statt.