Jannis wird in der Südsteiermark erstmals Staatsmeister über die Langdistanz
13. September 2022
Für alle, die Erholung und Idylle finden wollen, ist die Südsteiermark ebenso ein lohnendes Ziel wie für alle, die Posten und schnelle Routen suchen. Am 10. September 2022 wurde im Maxloner Wald die Orientierungslauf-Herbstsaison mit der österreichischen Staatsmeisterschaft über die Langdistanz eröffnet.
Bei den Herren lief Jannis nach harten 90 Minuten zu seinem ersten Langdistanz-Staatsmeistertitel. Durch Matilda [D-12], Mika [D-14], Vera [D55-], Ferri [H55-], Roland [H60-] und Ernst [H80-] gab es in den Nachwuchs- uns Seniorenklassen 6 weitere Goldmedaillen für unseren Verein bei diesem ersten Höhepunkt im Herbst 2022.
Der Klapotetz direkt auf dem Parkplatz macht uns klar. Wir sind da. Die Holzkonstruktion mit Windrad, Welle und Schlägeln soll mit ihrem Geklapper die Vögel von den Reben fernhalten, uns hat die biologisch abbaubare Vogelscheuche angezogen. Das Weingut Fröhlich in Altenberg bei Tillmitsch bei Leibnitz bietet alles, was den Gaumen und das Auge mehr oder weniger erfreut: nahezu reife Trauben im idyllischen Weingarten, eine gemütliche Panoramaterrasse (hoch über dem Laufgebiet) mit Blick auf die südsteirische Toskana und den Zieleinlauf. Eine Buschenschank als Wettkampfzentrum, das wird langsam zur angenehmen Gewohnheit.
Foto: Im Bild: Zieleinlauf. Nicht im Bild: Wettkampfzentrum und Klapotetz (hinter den Bäumen)
Diese überhöhte Position verdeutlicht uns schnell, was an diesem Langdistanz-Samstag auf uns wartet. Ein steiles Gelände mit einem verästelten Höhenrücken als charaktergebendem Element. Dazwischen befinden sich Gräben und Bachläufe, Wiesen und Dickichtpassagen. Viele Wege und Pfade sorgen für ebensoviele Umlauf- und Routenwahlmöglichkeiten. Sammler von Höhenmetern können ihr Hobby hier in vollen Zügen genießen.
Bis sich Jannis die Staatsmeisterschafts-Goldmedaille um den Hals hängen kann, muss er rund 17 Kilometer weit laufen, hat über 700 Höhenmeter bergauf zu bewältigen und darf fast eineinhalb Stunden lang nicht nachlassen, nicht lockerlassen. Der steile Kampf lohnt sich: Unser Sprint-Staatsmeister setzt sich bei seinem ersten Langdistanz-Titel eineinhalb Minuten vor Robert Merl [ASKÖ Henndorf Orienteering] und zweieinhalb vor Matthias Peter [OLC Graz] durch. Der Formaufbau für das Weltcup-Finale in der Schweiz zeigt früh, dass er passt. Bei den Damen kämpfen sich Ylvi und Tina über 14 Kilometern mit knapp 600 Höhenmeter auf die Plätze 5 und 7.
Nicht nur die heimische Elite läuft an diesem Tag um begehrte nationale Titel. Auch in den Nachwuchs- und Seniorenkategorien geht es um Gold, Silber und Bronze. In „Naturfreunde Wien-Sprech“ ausgedrückt, bedeutet das: Matilda [D-12], Mika [D-14] und Vera [D55-] werden österreichische Langdistanz-Meisterin. Ferri [H55-], Roland [H60-] und Ernst [H80-] werden österreichischer Langdistanz-Meister.
Besonders erfreulich ist der Dreifachsieg unserer jungen Mädchen [D-12]: Hinter Matilda läuft Anna zu Silber und Cleo zu Bronze.
Damit nicht genug, gibt es noch 11 weitere Medaillen für unseren Verein: Silber gibt es für Lauri [H14-], Lina [D-20 Elite], Marina [D40-], Babsi [D45-], Claudia [D50-], Wolfi W. [H50-] und Peter [H55-]. Zu Bronze laufen Adam [H-10], Sona [D-14], Anton [H-18 Elite] sowie Manuela [D55-].
Foto: österreichisch-ukrainische Freundschaft
Dennoch bleibt das Podest der Top 3 verwaist. Denn da an diesem schönen Frühherbsttag genau zum geplanten Beginn der Sieger- und Siegerinnenehrung ein Spätsommergewitter die Jubelstimmung verwässert, werden die Feierlichkeiten auf Sonntag verschoben. Schließlich wird hier niemand im Regen stehen gelassen.
Und da auch der Vogel-Flugverkehr aufgrund der nassen Luft vorübergehend eingestellt worden ist, muss auch der Klapotetz vor der Buschenschank Fröhlich nicht klappern.