Berichte

Quartett mit vier Trümpfen

So kann man das machen. Nein, so soll man das machen nach so einem Rennen: Mit einem Lächeln im Gesicht die Ziellinie überqueren. Ylvi hat es am 14. Juli 2024 bei den World Orienteering Championships 2024 in Edinburgh getan, und das zurecht. Als Schlussläuferin bringt sie das Team Österreich mit Jannis in der Mixed-Sprint-Staffel auf dem starken 8. Platz ins Ziel, ohne das zu dem Zeitpunkt zu wissen.

Foto: IOF / Kristina Lindgren

Eine Stunde zuvor stehen 34 Startläuferinnen bereit. 34 Nationen kämpfen um den WM-Titel in der Mixed-Sprint-Staffel. Für Österreich läuft und orientiert Anna Gröll [OLC Graz] als Erste durch das verwinkelte Uni-Campus-Gelände. Und Anna macht das großartig. Nach 10 Minuten liegt sie keine 10 Sekunden hinter der Spitze. Bei der Übergabe sind es nur 43 Sekunden, Österreich liegt auf dem 13. Platz und ist mitten drin im Kampf um die Top Ten.

Foto: IOF / Robert Lines

Jannis setzt auf der ersten Herren-Strecke den starken rot-weiß-roten Auftritt fort. Bei Halbzeit des Rennes ist Österreich nun auf dem 11. Platz. Rückstand auf die Spitze: noch immer unter einer Minute.  „Ich bin zufrieden, auch wenn ich nicht alles so wie geplant umsetzen konnte. Es waren ein paar kleine Unsicherheiten dabei. Aber das wichtigste ist die Teamleistung und die war sehr gut“ meint er nach dem Rennen.

Foto: IOF / Kristina Lindgren

Es läuft weiter gut für das ÖFOL-Team. Matthias Reiner [Naturfreunde Villach] kann zu Ungarn und Belgien aufschließen und mit einem starken Lauf Österreich in die Top Ten führen. Er übergibt auf dem 9. Platz liegend an Ylvi. Österreich ist von der Spitze weiter nur rund 1 Minute entfernt.

Ylvi weiß zunächst gar nicht genau, wie Österreich im Rennen platziert ist. Sie versucht, schnell zu starten, um die Lücken nach vorne zu schließen, aufgrund einiger kleiner Ungenauigkeiten gelingt ihr das nicht. Danach läuft sie alleine: „ich habe dann versucht, mein Rennen gut durchzuziehen, alle Posten richtig zu stempeln, was heute sehr wichtig (und schwierig) war“. So wird unter anderem die Dänin, die Ylvi kurz vor dem Ziel noch überholt, mit Misspunch disqualifiziert. So wird aus dem 9. Platz beim Zieleinlauf dann der 8. Platz für Österreich in der Ergebnisliste.

Foto: IOF / Kristina Lindgren

Es ist die Einstellung des besten österreichischen WM-Ergebnisses in dieser Disziplin. Und auch der Rückstand auf die Spitze ist mit etwas mehr als zweieinhalb Minuten so gering wie nie zuvor. „Wir können sehr zufrieden sein, denn wir haben als Team sehr gut abgeschnitten“ freut sich Jannis. Dafür wurmt Ylvi ein bischen „dass ich nicht länger mit der Gruppe Tschechien, Frankreich und Ungarn mitlaufen konnte, denn die waren im Ziel auf den Plätzen 4, 5 und 6“.

Fazit: der 8. Platz für Österreich ist Top und ein starkes Ergebnis. Es war ein erfolgreiches heimisches Quartett-Spiel mit 4 „Trumpf-Karten“. Den „schwarzen Peter“ hat  Superstar Tove Alexandersson, denn für Schweden gibt es statt Silber einen Misspunch. Den Titel holt sich – nach 10 Jahren wieder – die Schweiz.

Eine halbstündige Zusammenfassung der WM-Mixed-Sprint-Staffel 2024 gibt es am 15. Juli 2024 um 19 Uhr 30 in ORF Sport Plus zu sehen.