Berichte

Föhren, Kiefern und Staffel-Medaillen

Der Herbst schenkt uns am 07. September 2024 ein weiteren heißen Sommertag. Der ÖFOL-Wettkampfkalender schenkt uns die österreichischen Staatsmeisterschaften und die österreichischen Meisterschaften in der Staffel. Der Veranstalter schenkt uns mit dem großen Föhrenwald bei Saubersdorf ein komplett flaches Wettkampfgelände. Unsere Trios schenken dem Naturfreunde Wien-Orienteering Team 9 Medaillen: 5x Gold, 3x Silber, und 1x Bronze.

Foto: HSV OL Wiener Neustadt

Vielleicht sind Schwarzföhre bzw. Schwarzkiefer die berühmtesten Baumarten Österreichs. Zumindest wurden sie 1785 erstmals botanisch genau beschrieben. Jedenfalls prägen Schwarzföhre bzw. Schwarzkiefer die Landschaft im südlichen Niederösterreich. Sie dienten jahrhundertelang der Harzgewinnung.

Foto: Herwig Allwinger

Schon die Anfahrt zum Wettkampfzentrum führt uns tief in den großen Föhrenwald zwischen Wiener Neustadt und Neunkirchen hinein. Bis zu einer idyllischen Lichtung mit einem kleinen Imbiss-Stand und zwei Fußball-Toren. Die Einheimischen nennen diese Wiese liebevoll „Altes Waldstadion“. Hier liefern sich seit rund 70 Jahren Hobby-Mannschaften aus den umliegenden Dörfern leidenschaftliche Matches.

Foto: Erich Göschl

Leidenschaftlich sind wir auch. Den Ball ersetzen wir allerdings durch Karte & Kompass. Um 14 Uhr pfeifen unsere Schiedsrichter die österreichischen Meisterschaften und Staatsmeisterschaften an. In Wellen werden die Staffel-Teams in den Wald geschickt. Das gesamte Laufgebiet ist eben wie ein Fußballplatz. Das Tempo ist hoch. Die Gefahr, Fehler zu machen, auch. Stürmen oder Verteidigen ?

Die Bäume, Schwarzföhre & Schwarzkiefer, stehen manchmal dicht, manchmal dichter. Unzählige Schneisen und ein feines Wegenetz teilen den Wald in „Sektoren“, die irgendwie alle gleich aussehen. Viele kleine und mittelgroße Lichtungen sowie Dickichte liegen wie Inseln im Baum-Meer. Wenn man genau und konzentriert orientiert, sind diese Lichtungen und Dickichte wie Rettungsboote. Man kann sich anhalten. Wenn man den Kontakt zur Karte verliert, dann ist man schnell „rettungslos“ verloren.  

Foto: Herwig Allwinger

Bei den österreichischen Staatsmeisterschaften gibt es – sportlich – eine gute und eine schlechte Nachricht. Obwohl Anika, Jasmina und Ylvi fehlen, weil sie sich mit dem Nationalteam in Finnland auf das Weltcup-Finale vorbereiten, gibt es Gold für unseren Verein. Unser starkes Trio Tina, Corinna & Anja [D-19] gewinnt mit großem Vorsprung, wobei Tina gleich auf der Startstrecke für klare Verhältnisse sorgt. Corinna verteidigt dann die Führung und Anja baut den Vorsprung auf über 6 Minuten aus. Das ist die gute Nachricht. Bei den Herren haben wir leider keine Staffel am Start, weil sich Erik, Jannis & Nico mit dem Nationalteam in Finnland auf das Weltcup-Finale vorbereiten.

Foto: Sabine Kolar

Dafür bringen die österreichischen Meisterschaften weitere Erfolgsmeldungen. Adam, Annina & Anna [H-14] bekommen nicht nur ein “Triple A-Rating“, also beste Noten, sondern vor allem Gold.  Weitere Titel gehen an Lauri, Mika & Fabian [H15-18], Marina, Christine & Babsi [D120-] sowie Axel, Wolfgang P. & Josef Z. [H180-]. Drei unserer Teams bringen Silber aus dem Wald: Manuela, Katja & Vera [D165-], Thomas, Samuel & Ferri [H120-] sowie Lolli, Hannes & Günther [H150-]. Dazu gibt es zwischen den Schwarzkiefern bzw. Schwarzföhren Bronze für das Trio Dinah, Birgit & Renate [D165-].

Foto: Sabine Kolar

Bleibt nur die Frage: was ist eigentlich der Unterschied zwischen Schwarzkiefer und Schwarzföhre? Es gibt keinen. Es handelt sich um denselben Baum. Die Wissenschaft spricht eher von der Kiefer, die ursprüngliche Bezeichnung in unserer Region ist Föhre. Wie auch immer. Jedenfalls haben unsere Staffeln 9 Medaillen gewonnen. Im großen Föhrenwald. Beziehungsweise im großen Kiefernwald.